Para-Tennis in Wien

„Die beste Zeit erwischt, um behindert zu sein“

Tennis
24.10.2025 18:06

Ein Showmatch im Vorjahr, ein Exhibition-Turnier heuer, Teil der Tour in naher Zukunft: Der Para-Tennissport genießt im Rahmen der Erste Bank Open in Wien einen immer größeren Stellenwert. Turnierdirektor Herwig Straka stellt klar: „Wir haben sehr große Visionen.“ 

„Wir haben gesehen, was Rollstuhltennis mit den Leuten machen kann, ein starkes Zeichen gesetzt“, strahlte Nico Langmann. Der gegen Joachim Gerard, sechsfacher Grand-Slam-Sieger und ehemalige Nummer eins der Weltrangliste, zwar angeschlagen mit 0:6, 0:6 unterlag, die tolle Stimmung in der mit knapp 1.500 Zuschauern prall gefühlten Marx-Halle dennoch genießen konnte. „Als tennisbegeistertes Kind im Rollstuhl habe ich es nicht einmal zu träumen gewagt, hier jemals zu spielen“, so der 28-jährige Wiener. „Es klingt blöd, aber ich habe die beste Zeit erwischt, um behindert zu sein.“

Turnierboss Herwig Straka, die Para-Spieler Gordon Reid und Nico Langmann sowie ...
Turnierboss Herwig Straka, die Para-Spieler Gordon Reid und Nico Langmann sowie Ex-Para-Skifahrerin Claudia Lösch.(Bild: e|motion/Strasser)

Weil Inklusion bei den Erste Bank Open groß geschrieben wird, es heuer erstmals einen Rollstuhlbewerb gibt. „Nicht als Beiwagerl, sondern als ein Main Act“, betont Turnierdirektor Herwig Straka. Sechs Spieler sind beim Exhibition-Turnier dabei, das Finale steigt am Samstag vor tausenden Fans in der großen Stadthalle. „Wir sind der mit Abstand best integrierte Parasport der Welt, das wissen wir sehr zu schätzen“, meint der 27-fache Major-Sieger Gordon Reid aus Schottland. 

„Wollen ein Vorbild sein“
Der Para-Tennissport wächst – auch in Wien. Zeitnah soll es hier erstmals ein offizielles Tour-Event geben. „Wir haben große Visionen, wollen diese Schritt für Schritt verwirklichen – wir freuen uns sehr, wenn es so gut angenommen wird“, meint Straka. Dessen erstes Turnier als Veranstalter 1998 ein Rollstuhl-Event war, er daher ein Herz für eine lange Para-Zukunft in Wien hat. Denn: „Wir machen es, weil wir es wollen, Vorbild sein wollen. Nicht wegen des Geldes – es ist für uns aktuell eine reine Investition, kein Businessmodell.“ 

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