Die notwendige Neuausrichtung des in Turbulenzen befindlichen Flughafens Linz – zu je 50 Prozent in Besitz der Stadt und des Landes Oberösterreich – ist um einen Vorschlag reicher. Der Unternehmer Manfred Zorn aus Hofkirchen an der Trattnach möchte mit einem Konsortium die Hälfte-Beteiligung der Stadt Linz übernehmen. Wie realistisch dieses Ansinnen ist, bleibt allerdings unklar.
Seit fünf Jahren schreibt der Regionalflughafen Verluste, Rücklagen sind so gut wie aufgebraucht und die Passagierzahlen im Keller. „Zwecks Stabilisierung der Liquiditätssituation und zur Stärkung der Eigenmittelsituation“ beschlossen die Eigentümer Stadt und Land heuer einen Gesellschafterzuschuss von acht Mio. Euro. An die Finanzspritze war die Erarbeitung einer Strategie geknüpft. Mit Spannung wird auch der Bericht des Landesrechnungshofes zu den Finanzgebaren des Flughafens erwartet, der im November veröffentlicht werden soll – die „Krone“ berichtete.
Die Situation verschärfte sich weiter, als die AUA entschied, mit 25. Oktober die Verbindung nach Frankfurt einzustellen. Damit verliert Linz den Anschluss an ein internationales Drehkreuz. Neben dem Hub Frankfurt brauche es für die kommenden Jahre „eine ausgewogene Entwicklung in Linien- und Charterverkehr, bei Low-Cost-Verbindungen sowie in der Luftfracht“, wurde als Strategie festgelegt. Das Land will daher die Verbindung ausschreiben, ob eine öffentliche Subvention wettbewerbsrechtlich EU-rechtskonform ist, wird noch geprüft.
Ziel sei eine Private-Public-Partnership-Struktur
Zur Rettung des Flughafens hat der Unternehmer Manfred Zorn aus Hofkirchen an der Trattnach nun eine Teilprivatisierung vorgeschlagen. Bis zu 100 Unternehmen aus Oberösterreich sollen je ein Prozent an einem Konsortium übernehmen. Ein Prozent kostet 40.000 Euro. Damit hätte das Konsortium vier Millionen Euro, die in den Flughafen eingebracht werden könnten, zitierten die „OÖN“ den Plan. Der Stadt Linz würde man anbieten, ihren 50-Prozent-Anteil zu übernehmen, aber nicht abzukaufen. Das Land solle als Miteigentümer erhalten bleiben. Ziel sei eine effiziente Private-Public-Partnership-Struktur, um den Flughafen zu modernisieren, effizienter zu machen und Prozesse in Abfertigung, Logistik und Kundenservice zu digitalisieren, hieß es weiter in dem Bericht. Daneben sollen das Frachtgeschäft ausgebaut und weitere Geschäftsmodelle entwickelt werden.
Achleitners Büro bestätigte auf Anfrage der APA, dass am kommenden Montag ein Gespräch mit Zorn angesetzt sei, in dem dieser Ideen zum Flughafen Linz präsentieren wolle. Sobald diese vorliegen, „werden sie geprüft“, hieß es weiter aus dem Büro. Der Linzer Bürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ) begrüßte „das Interesse von Unternehmen, den Flughafen unterstützen zu wollen“. Er könne zwar „die Zahlen und Unternehmensbewertung nicht nachvollziehen“, stehe aber jederzeit für Gespräche zur Verfügung.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.