Nur vier Minuten dauerte der spektakuläre Einbruch in den Pariser Louvre. Der Wert der erbeuteten Juwelen – unvorstellbar. Der Coup wirft die Frage auf: Wie gut sind eigentlich die Schätze der steirischen Museen und Archive geschützt? Die „Krone“ hat nachgefragt.
Der Kultwagen von Strettweg, der steirische Herzoghut, Bilder von Brueghel oder Schiele, der Landschadenbundbecher oder die Admonter Madonna. Auch in den steirischen Museen werden so manch wertvolle Schätze gehütet und ausgestellt. Und natürlich will das Universalmuseum Joanneum (UMJ) als Hüter dieser Schätze, keine Details zu deren Schutz veröffentlichen. Doch einige Informationen dazu gab man der „Krone“ dennoch: „Unsere Sicherheits- und Überwachungssysteme entsprechen modernsten Standards und werden laufend überprüft und weiterentwickelt“, sagt UMJ-Sprecherin Daniela Teuschler.
Sollte diese Überwachungstechnologie für eine Wartung abgestellt werden müssen, werde „im Einzelfall entschieden, ob eine technische Ersatzanlage aktiviert oder die Überwachung durch qualifizierte Sicherheitskräfte übernommen wird, um jederzeit den vollen Schutz sicherzustellen“.
Überwachung, Personal, Alarm-App
Neben diesen Technologien und einer umfassenden Raumüberwachung, gibt es zudem Wachpersonal und auch eine interne Alarmierungs-App, die im Falle des Falles bei der Koordination hilft: „Das Universalmuseum Joanneum ist mit seiner Stabsstelle Sicherheit bestens gerüstet. Für die übergreifende Koordination und das Krisenmanagement ist ein Krisenstab eingerichtet, der bei sicherheitsrelevanten Vorfällen unverzüglich aktiviert werden kann.“
Besonders wertvolle oder kulturell bedeutsame Objekte – wie etwa der Kultwagen oder der Bischofshut – werden „zusätzlich mit speziellen Sicherheitseinrichtungen“ geschützt, erklärt Teuschler. Details dazu will man freilich nicht preisgeben.
In den vergangenen Jahren kam es in der Steiermark diesbezüglich nur zu einem Zwischenfall – bei Grabungen in der Römersiedlung Flavia Solva verschafften sich 2024 unbekannte Täter Zugang zum Gelände und nahmen Grabungen vor. Es darf davon ausgegangen werden, dass dabei auch Münzen und andere antike Stücke gefunden und gestohlen wurden. Sie sind bis heute verschwunden.
Auch Landesarchiv „bestens geschützt“
Wertvolle Schätze hütet auch das Steiermärkische Landesarchiv in Graz. „Bei uns gibt es eine Zutrittskontrolle und jeder, der in den Lesesaal will, muss die Taschen abgeben“, sagt Leiter Gernot Peter Obersteiner. Die Lesesäle werden videoüberwacht und über Nacht wird das gesamte Objekt via Alarmanlage geschützt.
Zudem sagt Obersteiner: „Die wichtigsten Sammlungsstücke, wie etwa die Georgenberger Handfeste, sind zusätzlich geschützt.“ Diese werden nur in Ausnahmefällen und unter Bewachung aus dem Tresor geholt. „Um sie trotzdem für die Forschung zugänglich zu machen, haben wir sie hochauflösend digitalisiert. Damit sind sie zugänglich, ohne sie aus dem Tresor holen zu müssen.“
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