Afrika erhebt sich – nicht in Klischees, sondern mit pulsierenden Visionen! Die Ausstellung „Wandala“ im OK Linz gibt Einblick in eine selbstbewusste Kunstszene aus drei afrikanischen Ländern. Die Schau, kuratiert von Martin Wassermair, führt mit jeder Fotografie, jedem Video, jeder Zeichnung in eine authentische Tiefe und macht Lust auf mehr neue Kunst aus Afrika!
Rebellion, Tradition und radikale Zukunftsentwürfe sind das Material für politisch-poetische Kunstwerke, die nun im OK Linz zu sehen sind.
Unter der Klammer „Wandala. Drama. Dream. Decolonized“ hat Kurator Martin Wassermair drei Kunstschaffende nach Linz eingeladen, sie stammen aus Namibia, Uganda und dem Senegal. Sie schaffen Raum für Hoffnung, Identität und Widerstand. Sie entwickeln Ästhetiken zwischen indigener Tradition, dem kolonialistischem Trauma und gleichberechtigtem Austausch im Heute.
Blick in die Afro-Zukunft
Namafu Amutse (Namibia) zeigt kraftvolle Fotografien, die wie Modebilder wirken und doch tiefe Wunden, aber auch neue Stärke offenbaren. „Ich mache Afro-Futurism“, sagt Amutse im „Krone“-Talk.
Sie fragt nach kultureller Identität in der Zukunft. Sie geht von Traditionen aus, besonders vom Erbe der indigenen Ovambo, teils vom Kolonialismus überschattet. Amutse rückt Landschaften, Kleidung und Posen in den Fokus und führt sie in eine unbekannte, aber selbstbestimmte Zukunft. Wenn die Fotografierten surreale Brillen tragen, wirken sie, als kämen sie aus einer dystopischen Zukunft, die zugleich einer lang zurückliegenden Vergangenheit entspringt.
Hinter den Kulissen
Übrigens: Ihre Geschwister stehen ihr als Models zur Verfügung, verrät sie im „Krone“-Talk. Und: „Ich beschäftige mich nicht nur mit Tradition, sondern auch mit Begriffen wie Männlichkeit, Weiblichkeit – alles in Bezug auf eine Zukunft, in der wir zu uns selbst zurückkommen, gleichzeitig aber in ständigem Austausch mit der Welt stehen.“
Das Tennis der Weißen
Mbaye Diop (Senegal) verwandelt die koloniale Architektur Dakars in ein Spielfeld der Rebellion. Er verwendet Tennis als Metapher für Rückeroberung. „Tennis wurde durch die Kolonialisierung zu uns gebracht“, sagt er. Verbunden mit kolonialistischer Architektur wird Tennis als Machtinstrument entlarvt – gleichzeitig drückt er nun einfachen Leuten den Tennisschläger in die Hand.
Smartphone als Werkzeug der Kunst
Olivia Mary Nantongo (Uganda) arbeitet ausschließlich mit ihrem Smartphone, macht Videos und Fotos. Im Mittelpunkt steht ihr eigener Körper, den sie in Muster und Worte hüllt. Eine beeindruckende, schillernde Rauminszenierung!
Die grandiose Ausstellung ist bis 22. Februar angesetzt.