Zwölf Prozent mehr

Insolvenzen von Firmen in Salzburg angestiegen

Salzburg
10.10.2025 17:00

Die Zahl der eröffneten Unternehmensinsolvenzen in Österreich zeigt weiterhin einen Aufwärtstrend: In den ersten drei Quartalen 2025 wurden österreichweit 3.163 Firmeninsolvenzen verzeichnet – ein Anstieg von 3,2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2024. Besonders markant ist die Entwicklung im Bundesland Salzburg.

In Salzburg wurde mit plus zwölf Prozent ein überdurchschnittlicher Zuwachs registriert: 168 Verfahren wurden eröffnet, gegenüber 150 im Vorjahr. Lediglich in Kärnten fällt der Anstieg mit plus 22 Prozent noch höher aus.

In Salzburg wurden insgesamt 340 Insolvenzanträge gestellt, was einem Plus von 20,57 Prozent entspricht. Davon wurden 172 Anträge vom Gericht mangels kostendeckenden Vermögens oder fehlender Zahlungsunfähigkeit bzw. Überschuldung abgewiesen – ein Zuwachs von 30,3 Prozent. Österreichweit wurden 2.243 Verfahren abgewiesen, was einem Anstieg von 21,77 Prozent entspricht.

Von den eröffneten Verfahren entfielen 19 auf Sanierungsverfahren, wovon 17 ohne Eigenverwaltung geführt werden. In diesen Fällen gilt eine gesetzlich vorgeschriebene Mindestquote von 20 Prozent, die innerhalb von zwei Jahren erfüllt werden muss.

Im Berichtszeitraum wurden 139 Firmeninsolvenzverfahren abgeschlossen. In mehr als einem Drittel dieser Fälle wurde ein Entschuldungsantrag – meist in Form eines Sanierungsplans – angenommen. In 38,13 Prozent der beendeten Verfahren kam es zu Auszahlungen an die Gläubiger, während in 20,14 Prozent der Fälle keine Quote ausgeschüttet werden konnte (sogenannte Nullquoten).

Branchen und besonders betroffene Unternehmen
Ein Blick auf die Branchenstatistik zeigt, dass im Zeitraum Jänner bis September 2025 die meisten Insolvenzen im Handel verzeichnet wurden (35 Verfahren), gefolgt vom Baugewerbe (30) sowie der Beherbergung und Gastronomie (26 Verfahren).

Die größten Personalbetroffenheiten ergaben sich bei den Verfahren der Gastro Betriebs GmbH (Pächterin von „Die Weisse“ und „Sudwerk“) sowie der G.A. Service GmbH – beide Unternehmen beschäftigten jeweils rund 50 Mitarbeitende. Im Fall der G.A. Service GmbH wurde im September ein Sanierungsplan durch die Gläubigermehrheit angenommen.

„Die Weisse“ in Salzburg.
„Die Weisse“ in Salzburg.(Bild: Tröster Andreas)

Firma in Mattsee an der Spitze
Das Insolvenzverfahren mit den bislang höchsten Verbindlichkeiten betrifft die BoutiqueHomes GmbH, Betreiberin eines Tiny House Resorts mit Sitz in Mattsee. Der AKV schätzt die Verbindlichkeiten auf rund 15 Millionen Euro. Die Anmeldefrist läuft in diesem Verfahren noch bis Ende Oktober, die Prüfungstagsatzung ist für den 12. November 2025 angesetzt.

An zweiter Stelle steht die Salzburg Schokolade GmbH: Bislang wurden Forderungen in Höhe von etwa 5 Millionen Euro angemeldet. Die Schuldnerin selbst hatte in ihrem Antrag Verbindlichkeiten von rund 7,7 Millionen Euro angegeben. Es wird mit weiteren umfangreichen Forderungsanmeldungen gerechnet.

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Salzburg-Krone
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