Umzug für Job schwer

Mangel an Wohnungen verschärft Wirtschaftskrise

Wirtschaft
06.10.2025 15:28

Im Westen Deutschlands fehlen laut dem Pestel-Institut bereits 1,2 Millionen Wohnungen. Eine solche Entwicklung wirkt sich auf die wirtschaftliche Situation eines Landes aus, wie eine neue Studie des Forschungs- und Beratungsinstituts zeigt. Die Menschen könnten nicht mehr umziehen, um Arbeitsplätze in anderen Regionen anzunehmen.

„Die Erstarrung der Wohnungsmärkte führt natürlich auch zur Erstarrung der Arbeitsmärkte (...)“, sagte Pestel-Chefökonom Matthias Günther. Die Zahl von 1,2 Millionen fehlenden Wohnungen alleine im Westen Deutschlands ist erheblich höher als bisherige Schätzungen. Wohnungen, die länger als ein Jahr leer stehen, hat das Institut herausgerechnet. „Was zwölf Monate und länger leer steht, wird offensichtlich dem Markt gar nicht mehr angeboten“, sagte Günther.

Die Leerstandsquote, sprich der Anteil der nicht bewohnten oder vermieteten Wohnungen, liegt laut der Untersuchung in vielen deutschen Landkreisen bei mehr als fünf Prozent. Viele ältere Menschen hätten Angst vor Mieterinnen und Mietern. Der Ökonom schlägt daher vor, den Mieterschutz zu lockern, damit Mietnomadinnen und Mietnomaden oder andere „Auffällige“ leichter vor die Tür gesetzt werden können. Zudem würden derzeit viele Alleinstehende in Wohnungen leben, die eigentlich zu groß für einen Menschen seien, sagte Günther.

Mehr Geld für Bau von Wohnungen
Die deutsche Bauministerin Verena Hubertz kündigte an, dass die Bürokratie bei der Bauplanung reduziert werde. Jahrelange Genehmigungsverfahren sollen künftig nur noch wenige Monate dauern. Die Regierung wolle außerdem 23,5 Milliarden Euro in den sozialen Wohnungsbau investieren. Die Baubranche zeigt sich allerdings skeptisch. Bauindustrie-Präsident Peter Hübner forderte Steuererleichterungen. In Bayern könnte das 2026 kommen, die Maßnahme steht in der Koalitionsvereinbarung.

„In einer Baugenehmigung hat noch nie jemand gewohnt“, kommentierte Günther, der selbst vergünstigte Kredite ohne verpflichtende Standards befürwortet. Die Studie seines Instituts wurde im Auftrag der Münchner Messegesellschaft durchgeführt.

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