Walter, der Ex-Rotlicht-Boss, der sich zur Waltraud umschreiben ließ, sorgt nach der „Krone“-Story für jede Menge Reaktionen. Er – falsch – SIE zeigt auf, was in dieser Republik möglich ist.
Die „Krone“-Geschichte rund um Waltraud, die nach einem Geschlechtswechsel früher in Pension gehen könnte, lässt die Wogen ordentlich hochgehen. Wie berichtet, hatte der Wiener Ex-Rotlicht-Boss Walter P. nach dem Schreiben zum Haftantritt sein Geschlecht auf weiblich ändern lassen, um seine Haft im Frauengefängnis absitzen zu dürfen. Als „netter Nebeneffekt“ kam dann ein Schreiben der Pensionsversicherungsanstalt, wonach er früher in Pension gehen dürfe.
„Verstehe den Wirbel“
„Ich verstehe den Wirbel um meinen Fall. Immerhin könnte das den Steuerzahler viel kosten, sollten sich nun auch andere dadurch animiert fühlen, ihr Geschlecht vor der Pension zu ändern“, sagt Waltraud auf Nachfrage von krone.tv-Infochefin Katia Wagner.
Walter, der es offenbar genießt, die Behörden bloßzustellen – nein, natürlich Waltraud -, versteht die Kritik nicht, das System auszunutzen: „Wenn ich Weintrauben angeboten bekomme, werde ich sie auch essen.“ Ob sie auch anderen einen Geschlechtswechsel empfiehlt? „Jeder, der sich als Frau fühlt, soll seinen Gefühlen freien Lauf lassen und das auch so eintragen lassen.“
„Ich bin und bleibe eine Frau“
Vor einer gerichtlichen Auseinandersetzung mit der Pensionsversicherung rund um die Frage, wie viel Frau tatsächlich in Waltraud steckt, hat sie keine Angst: „Kein Beamter kann beurteilen, wie viel Frau ich bin. Es würde dann vielleicht ein Gegengutachten geben. Aber ich bleibe dabei: Ich bin und bleibe eine Frau.“ Rein rechtlich dürfte es tatsächlich vor Gericht schwierig sein. Der Rechtsanwalt Dr. Florian Knaipp, der eine Mandantin in einem ähnlichen Fall vertritt, erklärt, dass es keine klaren Kriterien gäbe, um in solchen Fällen zu entscheiden, wer eine Frau und wer ein Mann ist.
Top-Platzierung beim Frauen-Gewichtheben „sicher drin“
„Hier ist der Gesetzgeber gefragt“, erklärt er. Und fügt an: „Sonst könnte es sein, dass sich auch vor dem Grundwehrdienst so mancher junge Mann überlegt, eine Frau zu werden.“ Als nächsten skurrilen Coup plant Waltraud (die bisher auf eine körperliche Umwandlung verzichtet und ihre männlichen Geschlechtsteile behalten hat), bei Gewichtheben-Bewerben für Frauen teilzunehmen. „Ich habe mir die Voraussetzungen angesehen. Wenn ich wieder anfange zu trainieren, bekomme ich eine Top-Platzierung sicher hin.“
Die Reportage zu Waltraud sehen Sie Sonntag und Montag um 20.15 Uhr auf krone.tv; den Podcast „Der Fall Waltraud – wie ein Mann die Republik narrt“ finden Sie überall, wo es Podcasts gibt!
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