Jeder Grenzübertritt hinterlässt künftig einen digitalen Fingerabdruck: Das neue hypermoderne Kontrollsystem für alle Drittstaatenangehörigen und Nicht-EU-Bürger läutet das Ende des gewohnten Stempels im Pass ein. Damit soll Asyl- und Sozialhilfe-Betrug Geschichte sein.
Entry-Exit-System, kurz EES, ist das neue Zauberwort im Kampf gegen Missbrauch: Diese hypermoderne Technologie wird das bisherige Stempeln im Pass am Flughafen ablösen und durch eine vollständige digitale Erfassung ersetzen. Und das schon in zwei Wochen.
„Das wird ein echter Gamechanger“, versichert Airport-Direktor Günther Ofner. „Wir reden von einer Technologie, die nicht nur die Sicherheit massiv stärkt, sondern auch die Effizienz. Jeder Ein- und Ausreisevorgang wird künftig dokumentiert, überprüfbar und nachvollziehbar.“ Die Systeme dafür sind in Schwechat bereits installiert, sie gehen am 12. Oktober in Betrieb.
Zunächst startet eine sechsmonatige Probephase, danach wird jeder Grenzübertritt zu 100 Prozent erfasst.
Zur Erhöhung des Fahndungsdrucks ist das neue System ein weiterer wichtiger Schritt für eine effektive Grenzkontrolle.
ÖVP Innenminister Gerhard Karner
Bild: Eva Manhart
Aus für illegalen Heimaturlaub bei Asylwerber
Weitere Vorteile: Durch die automatisierten Schleusen werden sich Wartezeiten verkürzen, Identitätsbetrug und das Überziehen von Visa künftig sofort entlarvt. Auch im Kampf gegen Sozialbetrug öffnen sich neue Türen. Wer etwa in Österreich als Asylwerber gemeldet ist, aber heimlich illegal auf Heimaturlaub ins Ausland reist und weiter Leistungen kassiert, blieb bis jetzt häufig unentdeckt. Mit den neuen digitalen Kontrollen ist damit Schluss.
Für EU-Bürger ändert sich indes nichts, sie reisen wie gewohnt mit Pass oder Ausweis. Hingegen eine neue Ära beginnt für Besucher aus Ländern wie den USA, UK oder etwa der Türkei. Jeder Grenzübertritt hinterlässt künftig einen digitalen Fußabdruck. „Die Schengen-Grenzen bekommen damit ein Gedächtnis“, so Ofner. Das werde helfen, Transparenz und Sicherheit auf ein völlig neues Niveau zu heben.
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