Entwarnung für Imbisse

Türkei gibt auf: Brisanter Kebab-Streit beendet

Wirtschaft
26.09.2025 16:12

Mehr als drei Jahre lang dauerte ein brisanter Streit um den beliebten Kebab, nun steht fest: Die Türkei zieht einen umstrittenen Antrag auf EU-weite Rezeptvorgaben zurück. Damit ist klar, dass der Döner bleiben darf, wie er ist.

Wie die Europäische Kommission bestätigte, hat der türkische Verband Udofed („International Doner Federation“) seinen Antrag am 23. September 2025 zurückgezogen. Ursprünglich sollte der Döner als „garantiert traditionelle Spezialität“ registriert werden.

Damit wären strenge Vorgaben für Fleischsorten, Zubereitung und Marinade in Kraft getreten – viele gängige Döner-Varianten in Österreich, Deutschland und anderen EU-Ländern hätten dann nicht mehr so heißen dürfen.

Was einen guten Kebab ausmacht? Frisch geschnittenes, saftiges und gut gewürztes Fleisch, ...
Was einen guten Kebab ausmacht? Frisch geschnittenes, saftiges und gut gewürztes Fleisch, knuspriges, aber nicht trockenes Brot, frische Zutaten wie Salat und Paradeiser sowie eine ausgewogene, schmackhafte Sauce.(Bild: Serhii - stock.adobe.com)

Vorstoß traf auf heftige Proteste
Die Folgen wären massiv gewesen: Schätzungen zufolge hätten 80 bis 90 Prozent aller deutschen Döner-Betriebe betroffen sein können. Deutschland gilt mit rund 18.500 Imbissen und einem Jahresumsatz von 2,5 Milliarden Euro als Europas Dönerland Nummer eins. Produzenten, Gastronomen und auch die Politik hatten deshalb heftig gegen die türkischen Pläne protestiert.

Ex-Minister: „Braucht keine Vorgaben aus Ankara“
Selbst der damalige deutsche Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hatte sich klar positioniert: „Der Döner gehört zu Deutschland. Wie er hier zubereitet und gegessen wird, sollte jeder selbst entscheiden dürfen. Da braucht es keine Vorgaben aus Ankara.“ Auch der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) sowie der Verein Türkischer Dönerhersteller in Europa hatten Einspruch in Brüssel eingelegt.

Türkei nun kleinlaut
Die Türkei wollte vor allem die Herkunft und Tradition des Döners anerkannt wissen. „Wir wollten mit dem Antrag niemandem schaden, schon gar nicht dem deutschen Markt“, erklärte Verbandsberaterin Huriye Özener. Doch die Kritik war zu groß, die Erfolgschancen zuletzt gering.

Für die deutsche Dönerbranche ist die Entscheidung ein Grund zum Aufatmen. DEHOGA und andere Verbände warnten zuvor vor Rechtsunsicherheiten und Einschränkungen für Verbraucher. „Umso mehr freuen wir uns nun, dass die Vielfalt des Döners erhalten bleibt – so, wie ihn Millionen Menschen lieben“, hieß es in einer Stellungnahme.

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