Der Staat hebt in Österreich pro Flug und Passagier zwölf Euro Luftverkehrsabgabe ein – darüber beschwerte sich zuletzt die Billig-Airline Ryanair. Jetzt schaltet sich Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer in die Diskussion ein: Die Abgabe soll Ländersache werden, um Regionalflughäfen wie Linz abzusichern.
„Regionalflughäfen dürfen nicht auf der Strecke bleiben. Mit einer Verländerung der Flugverkehrsabgabe könnten wir gezielt in die Attraktivität des Flughafens Linz investieren, den Wettbewerb beleben und neue Flugverbindungen sichern“, sagt LH Thomas Stelzer (ÖVP).
Der Linzer Airport steckt, wie berichtet, in finanziellen Turbulenzen und ringt nach der Einstellung der letzten Linienverbindung nach Frankfurt um jede Flugstrecke. Einen Hebel dafür sieht Stelzer in der Flugverkehrsabgabe, die der Staat einhebt: Pro Flug und Passagier sind von jeder Airline zwölf Euro zu entrichten. Zuletzt machte die Billig-Airline Ryanair die Steuer für ihren teilweisen Rückzug vom Wiener Flughafen mitverantwortlich.
Abgabe bringt 168 Millionen Euro
Stelzer fordert, dass künftig die Länder für die Einhebung der Abgabe zuständig sein sollen – und zwar zweckgebunden zur Absicherung ihrer Regionalflughäfen. Die Bundesländer sollen auch die Höhe der Luftverkehrsabgabe selbst festlegen können, bis hin zum Verzicht. „Eine Abgabenhoheit der Länder schafft Spielraum - damit können wir gezielt Anreize setzen, um zusätzliche Flugverbindungen und Anbieter für unsere Regionalflughäfen zu gewinnen“, sagt der Landeshauptmann, der einmal mehr den Stellenwert des kriselnden Linzer Airports für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich betont.
Die Luftverkehrsabgabe bringt etwa 168 Millionen Euro ein. Eine „Verländerung“ der Abgabe würde die derzeit ohnehin klamme Staatskasse weiter belasten. Dennoch wurden zuletzt mehrere Stimmen laut, die Steuer neu zu verhandeln.
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