Er hat russische Wurzeln und den österreichischen Pass – jetzt sitzt ein offenbar im Kreml in Ungnade gefallener Oligarch mit schillernder Geschichte in Haft. Es geht um viel Geld.
Alexay Bobrov, auch bekannt als „Müllkönig des Urals“ und sein langjähriger Firmenpartner Artjom Bikow sind speziell in Kärnten keine Unbekannten. Beide Geschäftsmänner mit besten Kontakten in die heimische Politik wurden einst bei einem Prozess wegen Ungereimtheiten um eine angebliche „Anschub-Finanzierung“ für die österreichische Staatsbürgerschaft über einer Million Dollar freigesprochen. Das Duo hat seit 2007 den österreichischen Pass.
Auch bei einer großen Hotelpleite tauchten ihre Namen als stille Gesellschafter auf. Im Zuge des Insolvenzverfahrens der Hico Hotel Investment & Consulting GmbH mit Sitz in St. Veit an der Glan ging es damals um 7,53 Millionen Euro Schulden. Als Grund wurden die Übernahme der Altverbindlichkeiten bei der berüchtigten Hypo Alpe Adria Bank und die schlechte Betten-Auslastung angegeben.
Jetzt der Paukenschlag: Für Bobrov klickten in Moskau die Handschellen. Wie örtliche Medien berichten, wirft die russische Generalstaatsanwaltschaft ihm und Bikow (für beide gilt die Unschuldsvermutung) vor, die Energieversorgung sowie die Hausmüllverwertung im Uralgebiet unter Kontrolle gebracht zu haben.
122 Millionen Euro ins Ausland geschleust
In der Klage werden weiters 80 Unternehmen und 14 Einzelpersonen genannt. Beide Austro-Oligarchen bestreiten die Vorwürfe jedenfalls energisch. Die Moskauer Justiz beschuldigt die erfolgreichen Geschäftsleute zudem, über das vorhandene Firmengeflecht 12 Milliarden Rubel – umgerechnet knapp 122 Millionen Euro – ins Ausland geschleust zu haben.
Offenbar hält Kreml-Zar Wladimir Putin nicht mehr seine schützende Hand über das Oligarchen-Duo. Wie bei vielen Fällen zuvor dürften nun auch deren Vermögenswerte und Liegenschaften zur Finanzierung des Ukraine-Krieges in die russische Staatskasse wandern ...
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