Glaskunst im MAK

Zart funkelnde Vorfreude: Baumschmuck aus Gablonz

Kultur
24.09.2025 13:16

Mit der Schau „Fahrrad und Hummer“ zeigt das MAK noch bis Februar ausgewählten Christbaumschmuck aus dem böhmischen Gablonz. Die ausgestellten Glaskunstwerke sind Teil der 3000 Stück umfassenden Privatsammlung Neuwirth, die als Schenkung in den Bestand des Hauses übergeht.

Seit dieser Woche werden die Tage wieder kürzer – der Herbst ist da. Die Lebkuchen füllen längst die Regale, auch das Wetter hat umgeschlagen. Passend stimmt sich auch das MAK in Wien, das Museum für Angewandte Kunst, auf die nahende stille Zeit ein und zeigt im Kunstblättersaal bis Februar kostbaren wie filigranen Baumschmuck aus dem böhmischen Gablonz.

Das edle Nachtblau der Wände bringt es besonders gut zur Geltung: das zarte Glitzern, das den abgedunkelten Raum erfüllt. Nach Themen sortiert, von silbernen Stäben hängend und fein säuberlich in Vitrinen geschlichtet, verbreiten die zerbrechlichen Gebilde aus Glas vorweihnachtliches Strahlen. Einen Baum brauchen die Gehänge keinen. Die etwa 800 aufgefädelten Objekte formen selbst eine Art glitzernden Zauberwald.

Die Sammlung Neuwirth umfasst glitzernde Alltagsgegenstände wie Handtaschen....
Die Sammlung Neuwirth umfasst glitzernde Alltagsgegenstände wie Handtaschen....(Bild: MAK/Christian Mendez)
...oder Teekannen, für den Christbaum nachgebaut aus feinem Glas.
...oder Teekannen, für den Christbaum nachgebaut aus feinem Glas.(Bild: MAK/Christian Mendez)
Auch Dekors für die Baumspitze sind in Gablonz entstanden.
Auch Dekors für die Baumspitze sind in Gablonz entstanden.(Bild: Marlene Mautner)

Das Außergewöhnliche an den Dekorationen, ist der Alltagsbezug der kleinen Kunstwerke. Die Palette reicht von einer Sammlung an Handtaschen über Alltägliches wie Waschrumpeln bis hin zu Musikinstrumenten und schwerem Kriegsgerät. Dazu gibt es viel Natur: Spinnen und Heuschrecken tummeln sich neben Fischen, Libellen und Pfauen.

Es ist eine ganze Lebenswelt, die sich hier bestaunen lässt – nachgebaut aus Hohlperlen und Glasstäben, zusammengehalten und in Form gebracht mit Draht.

Mit der Schau präsentiert das MAK einen Neuzugang in die Sammlung des Hauses – eine Schenkung der Kunsthistorikerin Waltraud Neuwirth. Etwa 3000 Stück Baumschmuck hat die ehemalige Kustodin des Museums über Jahrzehnte zusammengetragen, die ältesten aus den 1920ern, der Hochblüte der Produktion in Gablonz, die jüngsten aus den 1970er Jahren.

Es ist eine feine Schau, die dazu einlädt, in diesen Glitzerkosmos einzutauchen, innezuhalten und sich in den grazilen Details der Miniaturen zu verlieren – durchaus staunend.

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