Ermittlungen laufen

Granatenmord in Zusammenhang mit Diesel-Betrug?

Österreich
23.01.2014 15:14
Nach der Explosion einer Handgranate und zwei Toten in einem Auto in Wien-Ottakring am 11. Jänner haben die Ermittler offenbar weiterhin viel zu tun. Nach dem derzeitigen Stand sei kein Faktum bekannt, durch das ein Zusammenhang zwischen der Tat und Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung gegen eines der beiden Opfer hergestellt werden könnte.

Gegen den durch die Explosion getöteten deutschen Geschäftsmann hatte die Staatsanwaltschaft Wien seit Dezember wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung bei Dieselimporten ermittelt. Dabei ging es um nicht versteuerte Dieselimporte und den Verkauf des Treibstoffs. Polizeisprecher Johann Golob sprach am Donnerstag von einer "Dimension von 600.000 bis 700.000 Euro", beim Landesgericht Wien sei ein Finanzstrafverfahren anhängig.

Ermittler: "Es ist noch nicht alles aufgedröselt"
In die Ermittlungen ist laut Golob auch die Wirtschaftspolizei involviert. Die beiden Opfer - neben dem Deutschen ein Kommunalpolitiker aus Mondsee, der eine Spedition betrieb - hatten Unternehmen gegründet, laut Polizei besteht ein ganzes Firmengeflecht, das durchleuchtet werden muss. "Es ist noch nicht alles aufgedröselt", sagte Golob.

Das würde sich auch mit den Erkenntnissen jener Ermittler decken, die der sogenannten "Diesel-Mafia" schon länger auf der Spur sind. Die beiden Getöteten dürften Teil eines Netzwerks gewesen sein, das auch in Deutschland aktiv ist. Mit illegalem Diesel, der unter der Hand an Tankstellen verkauft wird, lässt sich viel Geld verdienen - laut Insidern bis zu 60.000 Euro pro Tag. Steuerfahnder in Salzburg und Oberösterreich sind den Dieselpanschern schon länger auf der Spur. Im Juli 2013 deckten Zollfahnder aus Linz und Klagenfurt eine Mineralölsteuerhinterziehung von mehr als 3,1 Millionen Euro auf.

Wer aber im aktuellen Mordfall in dem BMW den aus Bosnien stammenden Mondseer erschossen hat und wie es zur Explosion der Handgranate in dem Auto kam, ist weiter nicht bekannt. In der Leiche des Spediteurs wurden drei Projektile gefunden, abgefeuert offenbar aus einem Revolver, da sich keine Hülsen fanden. Das Kaliber konnte nicht sofort bestimmt werden, da die Projektile laut Golob stark beschädigt waren.

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