Studierende aus der ganzen Welt kommen nach Leoben, um den richtigen Umgang mit Katastrophen zu lernen. Mit „Safety und Disaster Management“ wurde ein interdisziplinäres Masterstudium etabliert, aus dem die Krisenmeister von morgen hervorgehen.
„Krisen und unerwartete Ereignisse sind keine Frage des Ob, sondern des Wann“, sagt Renate Renner. Sie ist Studiengangsverantwortliche des Masterstudiums „Sicherheits- und Katastrophenmanagement“ an der Montanuniversität Leoben. Ob Pandemie, Jahrhundertflut, Amoklauf oder Börsencrash – ihre Absolventen sollen die Krisen von morgen meistern können.
Für den englischsprachigen Studiengang – er wurde mit Wintersemester 2023 ins Leben gerufen – gab es heuer so viele Bewerbungen, wie noch nie. Sogar Studierende aus Asien und Afrika kommen dafür in die Steiermark. „Wir mussten wegen der großen Nachfrage ein Bewerbungsverfahren einführen“, sagt Renner.
„Safety and Disaster Management“ wurde als erster, nicht rein technischer Studiengang an der Leobner Uni etabliert. Einige der Teilnehmer haben etwa Soziologie im Bachelor studiert, andere wiederum Naturwissenschaftliches. Die Lehrinhalte sind ebenso breit gefächert: „Auch Psychologie, besonders die Kriseneinschätzung, wird unterrichtet“, sagt Renner, die selbst analytische Psychologin ist.
Simulationen im Zentrum am Berg
Dabei sitzen die Studierenden nicht nur im Lehrsaal. „Gleich zu Beginn des Studiums gibt es eine Lehrveranstaltung, bei der wir ganz ohne Vorwissen ein Rollenspiel im Zentrum am Berg machen.“ Ein Tunnelbrand oder ein Erdbeben werden als Ausgangslage herangezogen. In dem Eisenerzer Ausbildungszentrum setzt man auch auf Kooperationen mit Partnern wie der Geosphere Austria.
Wir berücksichtigen explizit psychologische Kommunikationsaspekte. Es geht nicht nur darum, wie man bestmöglich die Situation schnell in den Griff bekommt. Ein wichtiger Punkt ist, wie man die mittel- oder langfristige Begleitung gestaltet, um Trauma-Folgestörungen zu vermeiden.
Renate Renner, Studiengangsverantwortliche
Nach vier Semestern sollten dann die künftigen Risikomanager und Führungskräfte unseres Landes bereit für die Arbeitswelt sein. Sowohl in der Privatwirtschaft, etwa im Management oder im Kommunikationsbereich von Industriebetrieben, als auch im öffentlichen Sektor, etwa bei Katastrophenschutzbehörden, können sie gebraucht werden.
Bis jetzt sind etwa 30 Studierende für den Unistart zugelassen. Absolventen aus Österreich, EU/EWR-Ländern und der Schweiz können sich aktuell noch bewerben. Auch ein weiterführendes Doktorat ist nach dem Masterstudium an der Montanuni möglich.
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