500-Mio.-Euro-Urteil
Ärger in Athen: Gericht kippte Lohnkürzungen
Das Gericht bezeichnete die Mitte 2012 in Kraft getretenen Gehaltskürzungen für Polizisten und Soldaten als nicht verfassungskonform. "Sie sind ein Kernbestandteil des Staates und verdienen daher besonderen Schutz", sagte ein leitender Justizbeamter. Die Regierung hatte die Senkung beschlossen, um sich internationale Hilfen zu sichern.
Schwierige Verhandlungen mit Geldgebern
Der nunmehrige Gerichtsentscheid könnte die ohnehin schwierigen Verhandlungen mit der Troika bestehend aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds über die Auszahlung weiterer Kredite belasten. Die Regierung muss nun entscheiden, ob sie die Rückzahlungen in ihren Haushalt für 2014 einbaut oder über mehrere Jahre streckt.
Die Lohnausgaben für den öffentlichen Dienst hatten sich in der wirtschaftlichen Boomphase von 2001 bis 2009 mehr als verdoppelt. In der gesamten Euro-Zone lag der Anstieg dagegen bei weniger als 50 Prozent. Wegen der drohenden Staatspleite trat die Regierung auf die Bremse: Staatsdiener mit einem monatlichen Einkommen von mehr als 1.500 Euro mussten seither Kürzungen von 20 bis 35 Prozent hinnehmen.
Athen und seine Geldgeber verhandeln derzeit über neue Hilfskredite in Höhe von 4,9 Milliarden Euro. Diese sollten eigentlich schon Ende 2013 fließen, doch streiten beide Seiten über Reformen und Haushaltspläne. Griechenland muss bis 2016 einen Überschuss von 4,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes in seinem Primärhaushalt - in dem die Zinskosten herausgerechnet werden - erreichen. 2013 wurde Regierungsangaben zufolge erstmals ein kleines Plus geschafft.
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