Seit 1993 gibt es den Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel mit einer Gesamtfläche von 10.000 Hektar in zwei Staaten.
Der Nationalpark ist ein schützenswertes Juwel sowohl auf ungarischer, als auch auf burgenländischer Seite. Er liegt im Grenzbereich verschiedener Landschaftszonen: Alpine, pannonische, asiatische, mediterrane und auch nordische Einflüsse machen sich bemerkbar und tragen so zu sehr unterschiedlichen Lebensräumen mit einer hohen Artenvielfalt bei.
Hanság und Neusiedler See untrennbar verbunden
Man findet See und Schilf, Salzlacken, Wiesen und Weiden, Sand – und ein Niedermoor. Wo? Im Hanság. Dem Gebiet, das auf burgenländischer Seite auf Pamhagener, Andauer und Tadtener Hotter liegt. Im Hanság lag vor vielen tausenden Jahren das erste Seebecken, was Funde von Muschelkrebsen in etwa 12.000 Jahre alten Sedimenten belegen. Im 16. Jahrhundert war der Hanság noch Teil des Sees.
Im Laufe der Zeit wurde er aber über mehrere Kanäle entwässert und bestand im 18. und 19. Jahrhundert nur noch aus sumpfigem Gelände. Ab 1870 wurde Torf gestochen. Während es 1970 noch rund 1500 Hektar Moorwiesen, Schilf und Sumpf gab, sind es aktuell nur mehr 200 Hektar. Jetzt soll um 150 Hektar aufgestockt werden, teilen das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft und der Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel mit. Ein Förderungsvertrag wurde unterzeichnet.
„Mit der Erweiterung sichern wir so langfristig wertvolle Feuchtwiesen“, erklärt Umwelt- und Klimaminister Norbert Totschnig. Mit diesem Schritt werde die Artenvielfalt gestärkt – es profitieren Brutvögel wie Kaiseradler oder Wiesenweihe genauso wie Amphibien, Heuschrecken oder Säugetiere. Und somit letztendlich auch der Mensch. Moore können große Mengen an Kohlenstoff speichern und tragen zum Grundwasserschutz bei. Was gerade in Hitzeperioden von Vorteil ist.
Landeshauptmann-Stellvertreterin und zuständige Naturschutzlandesrätin Anja Haider-Wallner begrüßt die Förderzusage. Sie hebt hervor, dass die Umsetzung auf breiter regionaler Basis erfolgen müsse. „Wer Natur dauerhaft schützen will, muss auch die Lebensrealitäten der Grundeigentümern respektieren. Ein fairer Ausgleich ist keine Nebenbedingung, sondern Grundvoraussetzung für gelingenden Naturschutz,“ so Haider-Wallner.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.