Der Jahresbericht des Gewaltschutzzentrum Wien zeigt Anstieg bei polizeilichen Anzeigen. Die Dunkelziffer ist dennoch hoch.
Seit 1998 unterstützt das Gewaltschutzzentrum Wien alle Menschen, die von Gewalt im sozialen Nahraum und Stalking betroffen sind. Im Jahr 2024 berieten die rund 60 Mitarbeiter 6757 Betroffene, darunter fast 900 Minderjährige. 79 Prozent davon waren weiblich, von den Gefährdern bzw. Tätern waren 88 Prozent männlich. Die Zahl der Klienten ist seit dem Jahr 2015 um knapp 600 Personen gestiegen.
Das Gewaltschutzzentrum arbeitet dabei eng mit der Polizei zusammen. Alle Berichte von Betretungs- und Annäherungsverboten sowie Stalking-Anzeigen werden von ihr übermittelt. Das Zentrum wiederum nimmt Kontakt zu den Opfern auf, bietet Hilfe an. Gab es 1998 nicht einmal 500 solcher Anzeigen, waren es im Vorjahr bereits über 4000.
Meiste Gewalt in Floridsdorf und Simmering
Die meisten polizeilichen Meldungen pro 10.000 Einwohner gab es mit 28,5 im Stadtpolizeikommando für den 21. Bezirk gefolgt von 25,5 in Simmering und 24 Anzeigen im Polizeikommando für den 16. und 17. Bezirk. Die meisten Strafanzeigen gibt es für das Delikt der (schweren) Körperverletzung mit 2763, gefolgt von gefährlicher Drohung (2034) und fortgesetzter Gewaltausübung (358). Die Täter sind meist (Ex-)Partner oder Familienmitglieder. 42,1 Prozent der Gefährder verfügen über die österreichische Staatsbürgerschaft 33,3 Prozent kommen aus nicht EU-Staaten.
Hohe Dunkelziffer
Die im Jahresbericht präsentierten Zahlen bilden jedoch nur einen Ausschnitt der Realität ab. Noch immer sprechen viele von Gewalt Betroffene nicht über ihre Erlebnisse – die Dunkelziffer dürfte also viel höher liegen.
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