Ärger wegen Strafen

Mietauto-Firma wehrt sich gegen schwere Vorwürfe

Burgenland
19.09.2025 19:00

Prompt reagiert die Firma 123-Transporter auf schwere Vorwürfe von Kunden. Auslöser war eine Tour von Polen nach Österreich. Auf den ersten 450 Kilometern hatte ein Paar aus dem Burgenland 17 Strafen zahlen müssen. Dann blieb der Leihwagen plötzlich stehen.

Der Reaktion der Leihfirma ging der Vorwurf von Andrea W. aus dem Burgenland voraus. Mit einem Ex-Polizisten war sie – wie berichtet – in einem voll beladenen Transporter von Swinemünde in Polen nach Österreich unterwegs, als bei Dresden plötzlich „der Motor ferngesteuert abgestellt“ worden sei.

Strafen einkassiert
Den offensichtlichen Grund habe W. in einem Telefonat mit der Leihfirma erfahren: „Auf den 450 Kilometern von Swinemünde nach Dresden wurden wegen 17 angeblicher Geschwindigkeitsübertretungen Strafen zwischen 45 und 65 Euro sofort einkassiert. Nachdem 700 Euro abgebucht waren und die Bank die Kreditkarte gesperrt hatte, war Schluss.“

„System ist technisch nicht darauf ausgelegt“
Dagegen wehrt sich 123-Transporter. Die Vorwürfe rund um das angebliche Sperren von Fahrzeugen auf Tour seien haltlos, sagt der Gründer und CEO, Matthias Pajek. „Unser System ist technisch nicht darauf ausgelegt, während der Fahrt die Zündung zu unterbrechen. Die einzige Funktion, auf die wir Einfluss nehmen können, ist die Wegfahrsperre, Teil eines jeden modernen Fahrzeuges.“ Diese Wirkweise verhindere lediglich, dass ein Kastenwagen im Stillstand neu gestartet werden könne, da die Verbindung zwischen Schlüssel und Schloss unterbrochen werde, heißt es.

„Über unser Telematik-System können wir diese Funktion steuern, jedoch nur diese eine Funktion“, erklärt Pajek. Kurzum, während einer laufenden Fahrt werde nicht der Motor abgestellt. „Die erhobenen Vorwürfe sind kategorisch zurückzuweisen.“ Die Kundin und der Ex-Polizist bleiben allerdings bei ihrer Version. Ihre Anzeige liegt bereits bei der Staatsanwaltschaft.

Punkto Vertragsstrafen aufgrund von Geschwindigkeitsverstößen verweist 123-Transporter auf die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). Alles sei klar geregelt. Das beginnt laut Firmenangaben bei mindestens zehn km/h zu viel und mindestens fünf Sekunden am Stück – drei km/h Toleranz berücksichtigt. Dass es bei wiederholtem Fehlverhalten theoretisch im Viertelstundentakt zu Strafen kommen könne, sei ebenfalls aus den AGB klar ersichtlich.

Keine Vorwarnung erhalten
Eine Vorwarnung per Push-Nachricht, wie 123-Transporter angibt, hat die Kundin laut eigener Aussage nicht erhalten. „Um die Einhaltung der Regeln objektiv festzustellen, setzen wir auf ein modernes Telemetrie-System. Die Geschwindigkeit wird dabei direkt über den CAN-Bus des Fahrzeuges ausgelesen – also genauso, wie sie am Tacho angezeigt wird“, betont der Firmengründer. Ihm zufolge wird die Messung von unabhängigen Dienstleistern überprüft und validiert, bevor die Information an 123-Transporter gehe. Trotz aller Erklärungen meldeten sich weitere Kunden, die sich geneppt fühlen. Der Ball liegt bei der Justiz.

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