Wollten "cool" sein

Vier Tiroler wegen Brandstiftung verurteilt

Österreich
16.01.2014 14:48
Wegen Brandstiftung, versuchter Brandstiftung und Einbruchdiebstahls sind am Donnerstag vier Tiroler im Alter zwischen 16 und 20 Jahren verurteilt worden. Richterin Nadja Obwieser sprach Haftstrafen im Ausmaß von zwölf Monaten bedingt bis vier Jahre und sechs Monate unbedingt aus. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Drei der Angeklagten hatten laut Staatsanwaltschaft zwischen Jänner und Mai 2013 mehrere Brände in leer stehenden Gebäuden und einem Stadel gelegt. Dabei entstanden Schäden in der Höhe von über einer Million Euro. Den Tirolern war zudem vorgeworfen worden, zusammen mit dem vierten Angeklagten zwischen Juni 2012 und Mai 2013 insgesamt 24 Diebstähle, teilweise durch Einbruch, begangen zu haben.

Die beiden 20-Jährigen wurden zu vier Jahren und sechs Monaten beziehungsweise vier Jahren und drei Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. Der 16-Jährige bekam eine Haftstrafe von 27 Monaten, davon 18 bedingt. Der als Fahrer der Gruppe fungierende 19-Jährige wurde lediglich wegen Einbruchdiebstahls zu zwölf Monaten bedingter Haft und einer Geldstrafe in der Höhe von 2.880 Euro verurteilt.

"Ich möchte mich für unsere Taten entschuldigen"
"Die umfangreichen Geständnisse von allen waren ein wesentlicher Milderungsgrund", meinte die Richterin zu den Beschuldigten. Der 16-Jährige gelte als Jugendlicher und sei deswegen "bevorzugt zu behandeln" gewesen, erklärte Obwieser weiter.

Alle Angeklagten hatten sich zu Prozessbeginn schuldig oder teilweise schuldig erklärt. Sie würden alle sehr bereuen, was passiert ist, meinten die vier Tiroler unisono in Richtung der Richterin. "Ich möchte mich bei der Öffentlichkeit für unsere Taten entschuldigen", sagte einer der Angeklagten. "Wir können froh sein, dass durch uns niemand zu Schaden kam", meinte der 20-jährige Erstangeklagte.

Die Einbrüche hätten sie aus Geldnot begangen, erklärten zwei der Beschuldigten. "Ich war verzweifelt zu dem Zeitpunkt. Ich habe damals von den Einbrüchen gelebt, nachdem ich meinen Job verloren hatte", verteidigte sich der Erstangeklagte.

Anwalt: "Es gibt keine befriedigende Antwort"
Das Motiv hinter den Brandstiftungen konnte jedoch keiner der Beschuldigten erklären. "Ich war durcheinander. Ich weiß nicht, warum ich mich überreden ließ, etwas anzuzünden", sagte der 16-Jährige. "Es gibt keine befriedigende Antwort für die Brandstiftungen", meinte sein Verteidiger Markus Abwerzger. Es habe sich unter den Jugendlichen eine gewisse Gruppendynamik entwickelt und man wollte "cool" sein.

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