Klares Ziel

Faires Lohnplus von Pflege bis zur Gastronomie

Burgenland
12.09.2025 06:00

Wenige Wochen vor dem Auftakt spannungsgeladener KV-Verhandlungen liegen die Forderungen der Gewerkschaft schon auf dem Tisch. Ob Kellner oder Buslenker – alle erwarten sich eine „angemessene Erhöhung“.

Im Herbst gehen die Kollektivvertragsverhandlungen in eine neue Runde. Bereits jetzt legt die Gewerkschaft vida die Marschroute fest. „Wir haben im Burgenland in den vergangenen Jahren gezeigt, dass ein stabiler, sozialer Kurs erfolgreich ist. Diesen Weg wollen wir fortsetzen, Lohnzurückhaltung wäre genau der falsche“, stellt Landesvorsitzender Berend Tusch klar.

Wirtschaft gefährdet?
Von 114.000 unselbstständig Beschäftigten im Burgenland arbeiten knapp 29.900, also fast ein Viertel, in vida-Branchen wie Verkehr, Hotellerie und Gastronomie oder Pflege. „Diese Beschäftigten sind das wirtschaftliche Rückgrat des Landes. Wer ihnen Lohnerhöhungen verweigert, gefährdet nicht nur die Kaufkraft, sondern die gesamte regionale Wirtschaft“, gibt Tusch zu bedenken.

„Leben kaum leistbar“
60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) hängen direkt oder indirekt vom privaten Konsum ab. Weniger Lohn bedeutet geringere Kauflust – das trifft im Burgenland besonders Handel, Tourismus und Gastronomie. „Viele Kollegen geben jeden hart verdienten Euro für Wohnen, Lebensmittel oder Energie aus. Wenn also Arbeitgeber behaupten, sie können sich keine angemessenen Lohnerhöhungen leisten, muss das in Relation gesetzt werden: Die Beschäftigten können sich das Leben kaum mehr leisten“, warnt der vida-Landesvorsitzende.

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Wir dürfen uns keinesfalls einreden lassen, dass die Lohnzurückhaltung die Lösung sei. Das Burgenland ist mehr als nur Industrie.

Berend Tusch, Gewerkschaft vida

Im Juli waren laut AMS 8186 Burgenländer arbeitslos, allein 784 von ihnen in der Hotellerie und Gastro-Branche. 3200 Betroffene sind über 50 Jahre alt. Diesen Fakten standen lediglich 1438 offene Stellen gegenüber. „Das zeigt, wir brauchen dringend Investitionen in gute Arbeit und nicht noch mehr Druck auf das Personal“, betont Tusch.

Warten auf Verhandlungen
Spannend bleibt die Frage, wie die KV-Verhandlungen verlaufen werden. Ob Pflegekraft, Kellner, Buslenker oder Eisenbahner – alle hoffen auf eine angemessene Lohnerhöhung. „Anpassungen unter der Inflation bedeuten Einkommensverluste“, so der allgemeine Tenor. Der Schlusssatz des vida-Landesvorsitzenden: „Löhne sind kein Kostenproblem, sondern der Motor für unsere Region.“

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