Erster „Cyber-Apostel“

Hunderte Österreicher bei Heiligsprechung in Rom

Österreich
07.09.2025 18:34

Zehntausende jubelten am Petersplatz, als Papst Leo XIV. zwei jugendliche Laien heiligsprach – darunter den ersten „Cyber-Apostel“ der Kirche. Die beiden neuen Heiligen sollen junge Menschen aufrütteln, ihr Leben bewusst zu gestalten. Und: Auch Hunderte Österreicher waren dabei.

80.000 Pilger strömten am Sonntag auf den Petersplatz – unter ihnen viele Jugendliche und Hunderte aus Österreich. Anlass: Die feierliche Heiligsprechung von Carlo Acutis (†15) und Giorgio Frassati (†24), zwei jungen Männern, deren Lebensgeschichten unterschiedlicher kaum sein könnten – und die doch eine gemeinsame Botschaft tragen: Glaube ist nichts Verstaubtes, sondern gelebte Hoffnung mitten im Alltag.

Er ist der erste heilige Millennial: Carlos Acutis.
Er ist der erste heilige Millennial: Carlos Acutis.(Bild: EPA/GIANLUIGI BASILIETTI)

Papst Leo XIV. rief die Menge zum Mitmachen auf: „Ihr alle, wir alle sind dazu berufen, heilig zu sein“, betonte er strahlend im goldenen Messgewand. Überlebensgroße Bilder von Carlo und Giorgio schmückten den Petersdom. Die Atmosphäre? Festlich, voller Emotionen, jugendlich und gleichzeitig zutiefst spirituell.

Unter die 80.000 Pilger mischten sich auch Hunderte Gläubige aus Österreich. Besonders berührend: ein Besuch von Vater und Sohn aus Telfs in Tirol. Peter (55) und Raphael Haslinger (20) nahmen gemeinsam den weiten Weg nach Rom auf sich.

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Carlo Acutis ist ein Heiliger unserer Zeit – ein Heiliger zum Angreifen. Als solcher hat er auch Bedeutung für die gesamte Weltkirche, auch für uns in Österreich.

Peter Haslinger (55) aus Tirol

„Die gemeinsame Reise mit meinem Vater und die Neugierde, eine Heiligsprechung von solch beeindruckenden, jungen Heiligen mitzuerleben, waren Anreiz genug“, erzählt Raphael bewegt. Und auch sein Vater betont: „Carlo Acutis ist ein Heiliger unserer Zeit – ein Heiliger zum Angreifen. Als solcher hat er auch Bedeutung für die gesamte Weltkirche, auch für uns in Österreich. Und ich wollte im Heiligen Jahr unbedingt nach Rom, die heilige Pforte durchschreiten und Papst Leo XIV., der so viele Menschen begeistert, endlich einmal aus nächster Nähe erleben.“

Carlo Acutis, 1991 in London geboren, wuchs in Mailand auf und nutzte das Internet, um den Glauben zu verbreiten – heute nennen ihn viele „den ersten heiligen Millennial“ oder „Cyber-Apostel“. Mit nur 15 Jahren starb er an Leukämie, sein letzter Wunsch: In Assisi bestattet zu werden. Heute pilgern Menschen aus aller Welt zu seinem Grab.

Ganz anders Giorgio Frassati, geboren 1901 in Turin: Student, Alpinist, Aktivist – und gleichzeitig tiefgläubig. Frassati half Armen, schleppte Essenskarren durch die Gassen, kämpfte für Meinungsfreiheit und war Mitglied der Katholischen Aktion. 1925 starb er mit nur 24 Jahren an Kinderlähmung. Papst Johannes Paul II. seligsprach ihn 1990 – nun folgte die Heiligsprechung durch Leo XIV.

„Sie sind eine Einladung an uns alle, das Leben nicht zu vergeuden, sondern es zu einem Meisterwerk zu machen“, betonte Papst Leo in seiner Predigt. Die Zeremonie war geprägt von Symbolik: Weihrauch für die Reliquien der Heiligen, Gebete in mehreren Sprachen, musikalisch untermalt vom gregorianischen Hymnus „Veni Creator Spiritus“.

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