Besetzung geht weiter

Nonnen von Goldenstein: „Wir gehen hier nicht weg“

Salzburg
06.09.2025 07:00

Gekommen um zu bleiben! Die Nonnen von Goldenstein weigern sich weiter vehement, das besetzte Kloster vor den Toren Salzburgs zu verlassen – allen Appellen ihrer geistlichen Obrigkeit zum Trotz. 

„Wir haben so gut geschlafen wie schon lange nicht.“ Die Ordensfrauen Rita, Bernadette und Regina sind zurück im Kloster Goldenstein – und genossen ihre erste Nacht in dem altehrwürdigen Gemäuer in vollen Zügen. „Hier sind wir zu Hause und gehen nie wieder weg“, gibt sich Schwester Bernadette weiter kämpferisch. Seit Donnerstag besetzt das Trio das Kloster in Elsbethen – gegen den Willen ihrer geistlichen Obrigkeit.

Freunde organisierten Umzug
Wie berichtet, organisierten Freunde und Weggefährten der drei Nonnen einen Schlüsseldienst. Dieser sperrte die verschlossenen Türen zum Kloster auf. Ein Umzugservice brachte kurz darauf die Habseligkeiten der Damen nach Goldenstein.

Die Schwestern genossen am Freitag ihr erstes Mittagessen zurück im Kloster Goldenstein.
Die Schwestern genossen am Freitag ihr erstes Mittagessen zurück im Kloster Goldenstein.(Bild: Markus Tschepp)

Zuvor hatten die Ordensschwestern knapp zwei Jahre in einer Seniorenresidenz gewohnt. Denn: Auf Geheiß des Vatikans vermachten die drei Nonnen das Elsbethener Kloster je zur Hälfte der Erzdiözese Salzburg und dem Stift Reichersberg. Gemäß dem Übergabevertrag gingen die Ordensfrauen davon aus, dass sie ihren Lebensabend in Goldenstein verbringen dürfen. Ein Trugschluss: Gegen ihren Willen landeten die Frauen im Altersheim. „Wir wurden verfrachtet“, klagten sie der „Krone“ mehrfach ihr Leid.

Arzt kam zur Visite vorbei
Zurück im Kloster haben die Nonnen sich bereits häuslich eingerichtet. Mittlerweile gibt es in den Räumlichkeiten auch wieder Strom und fließend Wasser, aber nicht im Badezimmer. Freunde deckten die Damen mit Lebensmittel ein. Georg Sturm, Lehrer an der Mittelschule Goldenstein, brachte den Nonnen am Freitag ein warmes Mittagessen vom örtlichen Wirtshaus vorbei. Am späteren Nachmittag kam ein Arzt zur Visite im Kloster vorbei.

Große Hilfsbereitschaft: Freunde und Weggefährten sprechen den Nonnen Mut zu, da darf auch eine ...
Große Hilfsbereitschaft: Freunde und Weggefährten sprechen den Nonnen Mut zu, da darf auch eine innige Umarmung nicht fehlen.(Bild: Markus Tschepp)

„Prekärer gesundheitlicher Zustand“
Der Reichersberger Probst Markus Grasl appellierte am Freitag erneut via „Krone“, dass die Nonnen in die Seniorenresidenz zurückkehren sollten – wegen ihres „prekären gesundheitlichen Zustands“. Er machte allerdings keine Angaben, wie es mit den drei Damen weitergehen soll. Ob es bald ein klärendes Gespräch zwischen den Schwestern und ihren geistlichen Oberen gibt? Auch darüber hüllt sich der Probst in Schweigen. Aber: „Ich nehme meine Sorgfaltspflicht umfassend wahr.“

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