Für Russen gehalten
Ukrainer trickst Kreml-Soldaten aus und überlebt
Ein ukrainischer Soldat hat eine brenzlige Begegnung mit russischen Soldaten in Pokrowsk unbeschadet überstanden – offenbar, weil sie ihn für einen von ihnen gehalten hatten. Der Ukrainer nutzte die Verwirrung und schoss beiden in den Kopf. Der Vorfall zeigt, wie brutal dieser Krieg ist.
Die ukrainische Stadt Pokrowsk ist hart umkämpft. Einem ukrainischen Soldaten gelang es dennoch, die Begegnung mit zwei Russen zu überleben, wie das 425. Skala-Sturmregiment der ukrainischen Streitkräfte berichtet. Auf Aufnahmen, die mittels einer Drohne gefilmt wurden und in sozialen Medien geteilt wurden, ist zu sehen, wie ihn die feindlichen Soldaten auf einer Straße einholen – eine brisante Situation, bei der die Überlebenschancen am Schlachtfeld eher gering sind.
Russen kehrten Ukrainer Rücken zu
Doch nachdem die Männer ein paar Worte gewechselt hatten, spazierten sie gemeinsam weiter. Die Russen dürften nicht gemerkt haben, dass es sich bei der neuen Bekanntschaft um einen Gegner handelte. Die Kreml-Soldaten gingen schließlich voran. Diese Gelegenheit soll der Ukrainer genutzt haben, um seine Waffe zu zücken und sie aus nächster Nähe zu erschießen.
Die russischen Soldaten brechen schließlich leblos zusammen – der Ukrainer kann den Schauplatz unbehelligt verlassen. Wie n-tv.de berichtet, passierte der Vorfall auf einer T-Kreuzung im Dorf Bojkiwka. Der Ort soll mittlerweile unter russischer Kontrolle sein.
Aufgrund der Entfernung lässt es sich als Beobachter des Drohnenvideos nur sehr schwer feststellen, ob die ukrainischen Schilderungen des Vorfalls auch wirklich den Tatsachen entsprechen. Es ist aber durchaus möglich, dass ein Ukrainer derart akzentfrei die russische Sprache beherrscht, sodass man ihn tatsächlich für einen Russen hält.
Es stellt sich allerdings die Frage, warum die russischen Soldaten den Ukrainer nicht an seiner Uniform als Feind identifiziert haben: Denn die Soldaten sind eigentlich durch farbige Bänder oder Abzeichen am Ärmel gut voneinander zu unterscheiden. Berichten zufolge soll der Soldat alle Erkennungsmerkmale entfernt haben.
Beim 425. Skala-Sturmregiment handelt es sich eigenen Angaben zufolge um eine Spezialeinheit. Sie erlangte Bekanntheit, weil sie die erste Motorrad-Einheit der ukrainischen Armee hatte.
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