Der Traum von einer Wohnung oder einem Haus bleibt für viele Menschen weiter unerfüllbar. Obwohl die Immobilienpreise seit 2022 um 3,5 Prozent sanken, die Haushaltseinkommen hingegen um 23,5 Prozent stiegen, kostet Wohnraum aktuell immer noch rund 30 Prozent mehr als 2008. Viele Leute müssen daher auf Miete zurückgreifen, was dort die Preise weiter nach oben treibt.
Die Leistbarkeit von Wohnraum bleibt weiterhin eine der größten Herausforderungen – besonders für junge Menschen, Alleinerziehende oder Familien mit niedrigen Einkommen. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass die Immobilienpreise in den vergangenen Jahren deutlich stärker gestiegen sind als die Einkommen, erklärt UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer. Konkret ging es mit den verfügbaren Haushaltseinkommen seit 2022 um 23,5 Prozent hinauf. Häuser und Eigentumswohnungen kosten jedoch im Vergleich zu 2008, dem Beginn des Immobilienbooms, im Durchschnitt um rund 30 Prozent mehr.
Leichter Rückgang der Immopreise
Höhere Zinsen und strenge Kreditvergaberichtlinien durch die FMA haben vor drei Jahren einen moderaten Rückgang bei den Immobilienpreisen in Österreich ausgelöst. Seit 2022 verbilligten sich die Objekte im Schnitt um 3,5 Prozent. Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl bringt es hier auf den Punkt: „Wohnraum ist zwar wieder leistbarer, aber weiter nur schwer zu leisten“.
Eigentumswohnung: Zwölf statt früher 8,5 Jahresgehälter nötig
Ein Beispiel verdeutlicht, wie die Kosten gestiegen sind. Muss ein Haushalt aktuell für eine Eigentumswohnung mit 100 Quadratmetern knapp zwölf Jahreseinkommen bzw. für ein Haus mit 100 Quadratmetern fast acht Jahreseinkommen aufwenden, waren es im Jahr 2008 „nur“ 8,5 (Wohnung) bzw. sechs Jahresgehälter für ein Haus.
Mieten steigen weiter
Weil Eigentum daher weiterhin für viele keine Option ist, bleibt die Nachfrage nach Mietobjekten hoch. Das treibt wiederum die Preise in die Höhe. „In Kombination mit der automatischen Indexierung von Mieten löste dies einen Anstieg der Mieten in Österreich seit 2022 um 17 Prozent aus“, erklärt Pudschedl. Die Verbesserung der Leistbarkeit von Eigentum sei bislang zu gering gewesen, um genug Nachfrage vom Mietmarkt abzuziehen und die Mietpreisentwicklung maßgeblich zu verändern.
Eigentum dürfte wieder teurer werden
Nach der jüngsten Stabilisierung bei den Preisen rechnen die Experten mit wieder steigenden Immobilienpreisen in Österreich. Grund dafür seien die realen Einkommenszuwächse, niedrige Zinsen sowie das geringe Angebot aufgrund der niedrigen Bauleistung. Konkret geht man aber von einer moderaten Anpassung auf dem Niveau der allgemeinen Inflation aus.
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