Nur 600 Euro Gehalt

Sbg: Stallbursche von Landwirt schamlos ausgenutzt

Österreich
05.12.2013 08:43
Weil er den Zaun nicht rasch genug repariert hatte und deshalb ein Hengst zu rossigen Stuten gelangen konnte, ist ein Stallbursche nach acht Monaten auf einem Salzburger Ponyhof fristlos entlassen worden. Der 25-Jährige wandte sich daraufhin an die Arbeiterkammer, die herausfand, dass der Mann schamlos ausgenutzt worden war. So hauste der "Knecht" in einem Verschlag und bekam auch noch zu wenig Lohn: Der ehemalige Arbeitgeber musste ihm nun 15.000 Euro nachzahlen.

Manuel D. (25) aus Mauerkirchen hatte im Jahr 2010 acht Monate lang auf einem Salzburger Ponyhof als Stallbursche gearbeitet. Als ihn sein Chef fristlos kündigte, wandte sich der Innviertler an die Braunauer Arbeiterkammer, die auf erschreckende Details stieß.

"Zustände wie im 19. Jahrhundert"
So musste der 25-Jährige monatelang in einem Holzverschlag hausen, den ihm sein Chef quasi als Dienstwohnung zur Verfügung gestellt hatte (Bild). Essen bekam der Mann nur, wenn etwas übrig blieb. "Das sind Zustände wie im 19. Jahrhundert", zeigte sich AK-Präsident Johann Kalliauer entsetzt. Für 40 Stunden Arbeit - Ausmisten sowie Pferde, Ziegen und Hühner füttern - bekam der Mann monatlich 600 Euro.

"Ein klarer Fall von Unterbezahlung"
"Ein klarer Fall von Unterbezahlung", erklärte Kalliauer die Rechtslage. Der Ponyhof-Betreiber hatte dem 25-Jährigen sogar den Arbeitgeberbeitrag für die Sozialversicherung abgezogen. Als die AK Entschädigungen forderte, behauptete der Bauer, nichts sei wahr. Doch der Stallbursche hatte die Zustände am Hof fotografiert, notiert und dokumentiert. Nun bekam er vom Hofbesitzer 15.000 Euro nachbezahlt.

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