Der Vorarlberger Dialekt hat bekanntlich seine Eigenarten, insbesondere im Osten Österreichs versteht man nicht immer, was einem der Alemanne sagen will. Der Kabarettist und Autor Stefan Vögel will mit „Vögels Lexikon“ Abhilfe schaffen und Brücken bauen. Heute nimmt er sich den besonderen Gepflogenheiten der Vorarlberger beim Weintrinken an.
Obwohl der Voradelberger historisch betrachtet ein Mosttrinker und -produzent war, ist er – wie der Ostösterreicher seit jeher – auch dem Genuss des Weines nicht mehr abgeneigt. Diese Leidenschaft zur Rebe und ihrem gekelterten Saft wurde jedoch erst in den letzten Jahrzehnten kultiviert und verfeinert.
Davor schenkte man in heimischen Gasthäusern oft nur eine Sorte Rotwein aus (Kalterersee oder Edelvernatsch) sowie einen Standardweißen aus Niederösterreich in veltlinischer Ausprägung und nicht selten aus der Doppelliterflasche, dem legendären Doppler. Prozeduren wie das Dekantieren von Weinen oder andere Feinheiten der Sommelierskunst waren damals allenfalls den obersten Gesellschaftskreisen bekannt oder wurden gar von ihnen praktiziert.
Der einfache Voradelberger dagegen dachte in der Frühzeit der Weintrinkerei weniger daran, welche Rebsorten er am Abend zu sich nehmen würde, sondern vielmehr: wieviel davon. Diese Information gab er bereits vor dem Besuch des Gasthauses mit einer eindeutigen Absichtsbekundung preis, welche da lautete „I gang ga Achtala“ oder im süffigeren Falle „I gang ga Viertala“.
Und obwohl jede Quantität des Weines sowohl in Achtel- als auch Viertelliter-Einheiten konsumiert werden kann und letztlich nur die Gesamtmenge den daraus resultierenden Dampf ergibt, prophezeite diese Ankündigung bereits vorab das Ausmaß der geplanten Trinkerei – und somit zugleich den anschließenden Ärger daheim.
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