Der Meridien-Trail

Österreich bekommt einen neuen Fernradweg!

Radkrone
24.07.2025 12:12

Wien. Eisenstadt. Graz. Villach. Eine durchgehende Linie nach Süden. Was wie ein Fahrplan der Südbahn klingt, ist Österreichs neuer Fernradweg: Der Meridiem Trail! Ein episches Radabenteuer durch die Sonnenregionen Österreichs, Ungarns und Sloweniens.

Der neue Radweg wird getragen von der Erfahrung erfolgreicher Routen wie dem Ciclovia Alpe Adria und angetrieben vom Geist uralter römischer Handelsstraßen.

Aber was macht einen Fernradweg zu mehr als eine Aneinanderreihung von Asphalt und Schildern? Es ist die Geschichte, die er erzählt.

Und davon hat der Meridiem Trail einiges zu bieten. Startpunkt ist die Donaumetropole Wien, weiter geht’s durch Niederösterreich nach Eisenstadt, mitten durchs sanfte Burgenland Richtung Graz, über grüne Weinhügel und urige Kellergassen. Von dort durch die wildromantische Südsteiermark, entlang des Koralmtunnels mit einem Abstecher nach Slowenien nach Klagenfurt – vorbei am Klopeiner See und hinein ins Herz Kärntens.

Das Ziel: Villach, Schnittstelle zum Ciclovia Alpe Adria. Wer will, kann hier weiter nach Grado an der Adria oder über Spittal und Salzburg wieder zurück in den Norden. Eine neue Hauptschlagader des österreichischen Radtourismus wird geboren.

Die genaue Route wird im September 2025 präsentiert.
Die genaue Route wird im September 2025 präsentiert.(Bild: Krone KREATIV)

Dass solch ein Fernradweg mehr ist als bloß ein Radprojekt, zeigt das Paradebeispiel Ciclovia Alpe Adria. Anfangs belächelt, heute ein millionenschwerer Tourismusmotor: Über 100.000 Radfahrer pro Jahr, 20.000 Übernachtungen allein in Villach. Eine Erfolgsgeschichte auf zwei Rädern. „Eine solche Produktentwicklung benötigtZeit und einen langen Atem“, weiß Meridiem Trail-Initiator Christian Kresse und er erinnert an die jahrelangen Bemühungen rund um den ÖBB-Radtransport zwischen Mallnitz (Ktn.) und Pöckstein (Sbg.) oder die Micotra-Bahn, die mittlerweile täglich Radfahrer zwischen Italien und Kärnten ohne Förderungen befördert.

Was den Meridiem Trail besonders macht: Er nutzt bestehende Radwege, Infrastruktur und Bahnanbindungen, ohne neue Schneisen zu schlagen. Die rund 600 Kilometer lange Route basiert fast vollständig auf bereits beschilderten Strecken – ideal für Natur, Gemeinden und Budget.

Der Meridien-Trail soll auch zum Anhalten einladen, etwa hier am Badeteich im steirischen ...
Der Meridien-Trail soll auch zum Anhalten einladen, etwa hier am Badeteich im steirischen Wildon.(Bild: Wallner Hannes)

Gleichzeitig sorgt die Nähe zu Bahnhöfen, dass jede Etappe bequem mit dem Zug erreicht oder verlassen werden kann. „Einsteigen, aussteigen, lostreten – das ist der Meridiem-Gedanke.“

Wer den Radweg fährt, erlebt nicht nur Landschaft, sondern ein lebendiges, genussvolles Österreich: Von Heurigen im Burgenland über Kürbiskernölpressen in der Südsteiermark bis zu Kärntner Kasnudeln am Wörthersee – dieser Weg ist kein Wettkampf, sondern ein Erlebnis.

Und wer’s sportlich will: Mit rund 100 Kilometer am Tag lässt sich die Strecke in sechs Tagen meistern, entspannter sind sieben bis zehn Etappen. Und für alle, die elektrisch unterstützt radeln: Der Radweg wurde vom Entwickler persönlich mit dem E-Tourenbike getestet – realitätsnah, praktisch und authentisch.

Ab Frühjahr 2026 geht’s richtig los
Die offizielle Freigabe samt GPS-Tracks und vollständiger Website folgt ab September 2025 unter www.meridiemtrail.com

Bis dahin werden Beschilderung, Services und Partnerbetriebe entlang der Strecke finalisiert sein. Ein wichtiger Punkt: Der Ausbau des Radtransports zwischen Graz und Kärnten.

Hier hofft Kresse auf einen ähnlichen Schub wie bei anderen Fernradwegen – um sicherzustellen, dass auch spontane Rückreisen oder Etappeneinstiege problemlos möglich sind.

Meridien-Trail-Initiator und Entwickler Christian Kresse
Meridien-Trail-Initiator und Entwickler Christian Kresse(Bild: Wallner Hannes)

Für viele kleinere Orte entlang der Route könnte der Meridiem Trail zum echten Gamechanger werden. Mehr Radfahrer bedeuten neue Gäste, neue Gastgeber, neue Geschichten. Mit dem Meridiem Trail schließt sich außerdem eine Lücke im Fernradwegenetz, die nicht nur geografisch, sondern auch emotional längst überfällig war. Er verbindet Ost und Süd, Ballungsräume mit Genussregionen, Geschichte mit Zukunft. Der Weg ist da. Die Geschichte ist geschrieben. Jetzt fehlen nur noch die Radfahrer, die sie erzählen. 

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