Europas erste schwimmende Aufzuchtstation für die stark gefährdeten Fische ankert derzeit vor der Donauinsel. Die „Krone“ war zu Besuch
In der Donau waren einst sechs Störarten heimisch – heute existieren nur noch vier davon: Sterlet, Waxdick (Russischer Stör), Sternhausen (Stellate Sturgeon) und Hausen (Beluga). Störe sind eigentlich Überlebenskünstler und haben sich seit der Zeit der Dinosaurier kaum verändert. Doch die verbleibenden Arten können sich aus eigener Kraft nicht mehr erholen und sind akut vom Aussterben bedroht.
Die Gründe sind mannigfaltig: Lebensraumverlust, blockierte Wanderrouten, aber auch Wilderei und Beifang in der unteren Donau sowie im Schwarzen Meer. Sie werden vor allem für ihren Kaviar, aber auch für ihr Fleisch gefangen. Doch mit dem EU-Projekt LIFE-Boat4Sturgeon sollen sie jetzt gerettet werden. Nämlich auf dem ehemaligen Steintransportschiff MS Negrelli, das direkt vor der Reichsbrücke liegt.
So lange leben Störe schon auf der Erde. Sie sind derzeit die am stärksten bedrohte Tierfamilie der Welt. In nur 200 Jahren wurden sie an den Rand des Aussterbens gebracht.
1,6 Millionen Jungstöre werden ausgewildert
Bis zum Jahr 2030 sollen hier etwa 1,6 Millionen Jungstöre aufgezogen und in verschiedenen Donauabschnitten (Österreich, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Ukraine) ausgewildert werden. Mit dem Aufbau einer „lebenden“ Gendatenbank soll die genetische Vielfalt erhalten werden. Dafür stehen insgesamt 35 Becken bereit, durch die kontinuierlich etwa 35 Liter Donauwasser pro Sekunde gepumpt werden. Federführend ist die BOKU für das Projekt zuständig gemeinsam mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, der viadonau und der Stadt Wien (Abteilung Wiener Gewässer).
„Die Donau ist ein einzigartiger Lebensraum für viele Tierarten, den wir erhalten und schützen müssen. Mit dem LIFE-Boat4Sturgeon auf der Donauinsel schaffen wir eine Infrastruktur, die den Schutz bedrohter Arten aktiv unterstützt. Gleichzeitig ermöglicht es Wienern, das Projekt hautnah zu erleben. Schon das Vorgängerprojekt war ein voller Erfolg – 240.000 Sterlets wurden auf der Inselinfo der Stadt Wien in einem Aufzuchtcontainer aufgezogen und ausgewildert. Von Artenvielfalt und guter Gewässerqualität profitieren wir alle“, betont Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) die Wichtigkeit des Projekts. Jeden Samstag kann das Schiff besichtigt werden. Interessierte Schulklassen und Studenten können auch wochentags den Forschern über die Schultern schauen. Freie Termine gibt es jedoch erst ab Anfang Oktober wieder.
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