Mit jugendlichem Überschwang erprobte die hymnisch gefeierte US-amerikanische Jazzsängerin Samara Joy mit ihrem Oktett zum Saisonende im Konzerthaus das weite Universum ihrer Virtuosität.
Sie feiert die große Vokaltradition des Jazz und taucht sie mit gewaltiger Stimmkraft in neue farbenprächtige Dimensionen. Lyrisch-zärtlich, erdig-archaisch, bis in lichte Höhen und mit unvermutetem Wechsel in klassischen Ariengesang – die 1999 in New York geborene Samara Joy zieht mit ihrer samtig-impulsiven Altstimme alle Register des Liedgesangs auf ganz persönliche Weise.
Im Oktett spielt man sich da durch die Jazzgeschichte von Duke Ellington über Thelonious Monk bis Betty Carter und einigen neuen Kompositionen. Schon in „Round Midnight“ ziehen Samara Joy und ihre musikalischen Kollegen alle Register: Voller Bandsound, ein bisschen Bossa Nova, atemberaubende Vokalmodulationen und individuelle Instrumentalerkundungen.
Liebe, Träume, Hoffnung
Samara Joy erzählt von Liebe, Träumen und Hoffnung und sie tut dies durchwegs gut gelaunt und mit Freude – der Name ist Programm. So beginnt Ellingtons „I Got It Bad“ als gefühlvolle Ballade mit zarten Nuancen und stürzt unweigerlich in die kraftstrotzende vokale Explosion. Eine endlos strömende Kraft mit durchaus Sinn für die zarteren Zwischentöne, wenn sie etwa zum Solo von Trompeter Jason Charos sanft im Hintergrund scattet.
Oder a capella Thelonious Monk „Worry Later“ einsingt, um dann mit den Bandgefährten in den vollen Klang im Zeitraffertempo einzutauchen. Sehr pointiert, mit perfektem Timing in oft äußerst komplexen Vokallinien und vielen kleinen Sidesteps. Immer wieder schreibt die fünffache Grammy-Gewinnerin neue Texte zum bestehenden Repertoire – und komponiert auch selbst. Wie das Stück „Peace of Mind“, das sie mit „Dreams Come True“ von Sun Ra kombiniert und das aus einem sehr fein expressiv-impressionistischen Gesang in feinen Swing und bunte Farben kippt. Alles wird gut!
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