Abhängigen-Entzug

Wie Gehirn und Körper ohne Alkohol funktionieren

Oberösterreich
17.06.2025 16:08

Entgiftung, Entwöhnung, Nachsorge: Der Linzer Suchtmediziner Kurosch Yazdi-Zorn schildert die dreistufige Vorgehensweise, wie schwere Alkoholiker von ihrer Abhängigkeit loskommen können. 

Die Zahlen klingen erschreckend: Eine Million Menschen in Österreich hat ein problematisches Trinkverhalten. Ganze fünf Prozent der Erwachsenen (zwischen 15 und 65 Jahren) gelten als alkoholkrank. Dass Betroffene von ihrer Abhängigkeit loskommen, ist meist langwierig und schwierig.

Stationär oder ambulant?
„Zuerst wird in einem ambulanten Erstgespräch erhoben, wie stark das Problem ist. Braucht der Patient einen stationären Entzug, oder genügt ein ambulantes Konzept?“, sagt Primar Kurosch Yazdi-Zorn, Klinikvorstand für Psychiatrie am Neuromed Campus Linz.

In schweren Fällen stehe als Nächstes die Entgiftung an, bei der mit Medikamenten gefährliche Entzugserscheinungen behandelt werden. „Ziel ist, dass Gehirn und Körper auch ohne Alkohol wieder gut funktionieren. Das dauert zwischen zwei und vier Wochen.“

Primar Kurosch Yazdi-Zorn
Primar Kurosch Yazdi-Zorn(Bild: Land OÖ/Lina Spenlingwimmer)

Wochenlange Entwöhnung
Danach kommt es zur stationären Entwöhnungsbehandlung. „Das braucht mindestens sechs Wochen Zeit und kann bis zu zwölf Wochen dauern“, so Yazdi-Zorn.

Die dritte und längste Phase sei allerdings die Nachsorge: „Alkoholabhängigkeit ist eine chronische Erkrankung. Um langfristig stabil zu bleiben, braucht es auch langfristige Unterstützung.“ Neben ambulanten Angeboten im Krankenhaus wird diese auch von Alkoholberatungsstellen und Selbsthilfegruppen wie den Anonymen Alkoholikern angeboten. 

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