Upcycling aus Steyr
Neues Leben für alte Bücher: Taschen als Exporthit
Von einem Atelier in Steyr nach Tokio: Upcycling-Spezialistin Bernadette Hartl gelang es, bei einer Auslandsreise einen japanischen Händler von ihren Unikaten aus Buchdeckeln zu begeistern. Eine Bestellung für 60 Stück ist bereits eingelangt. Der Verkaufsstart ist ebenfalls bereits definiert.
Über einen Schüleraustausch kam sie zum ersten Mal nach Tokio und blieb für ein Jahr. Später machte sie noch ein Volontariat im Außenwirtschaftscenter und ein Praktikum in der Canon-Zentrale – ebenfalls beides in der japanischen Metropole. Und jetzt wird die Stadt, mit der Bernadette Hartl so viel verbindet, auch zum Verkaufsort für ihre Unikate aus Buchdeckeln.
An Delegationsreise ein paar Tage angehängt
„Insgesamt wurden 60 Produkte bestellt“, bestätigt Hartl, die Teil einer von Wirtschaftskammer-OÖ-Präsidentin Doris Hummer und Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner angeführten Delegationsreise zur Expo nach Osaka war, die sie auch nach Tokio führte. Sie blieb länger – um frühere Kontakte zu treffen, aber eben auch neue zu knüpfen.
Auf Vermittlung des Außenwirtschaftscenters kamen zwei Termine zustande. Einer davon war bei Buch-, Musik- und Kunsthändler Daikanyama, der 40 Buch-Taschen und 20 Schatullen orderte. „Bis Ende Oktober sollen sie in Tokio sein, da mit dem Verkauf ab 1. November begonnen werden soll“, verrät Hartl, die ihre Upcyclingstücke unter der Marke Bernanderl vertreibt.
Bei den Büchern, die verwendet werden sollen, sind die Japaner nicht wählerisch. „Gerade deutsche historische Exemplare sind die, die ihnen gefallen“, verrät die Steyrerin, die Ende März erstmals auch bei der Leipziger Buchmesse vertreten war. Nachsatz: „Deshalb werde ich wahrscheinlich ganz klassische Goethe, Lessing, Heine und ähnliches verarbeiten.“
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