Ach, übrigens...

Giannis Zugpferde

Vorarlberg
15.06.2025 17:25

Die derzeit laufende Klub-WM schaut sich „Krone“-Kolumnist Harald Petermichl natürlich genau an. Und bemerkte prompt, dass FIFA-Boss Gianni Infantino außergewöhnliche Methoden anwendet, damit auch ja alle die gleich fairen Chancen für eine Teilnahme haben. 

Ganz Hartgesottene, die für ihre Fußballleidenschaft aus Überzeugung die Nacht zum Tag machen, konnten sich heute um 2:00 Uhr MESZ am Eröffnungsspiel des „FIFA Club World Cup 25“ zwischen dem ägyptischen Titelträger al Ahly SC und dem in Fort Lauderdale ansässigen Club Inter Miami CF ergötzen. Dass die US-Boys um Lionel Messi das Turnier überhaupt bestreiten dürfen, haben sie einem der grandiosen Winkelzüge von Gianni Infantino zu verdanken. Weil ihm das Turnier eine Herzensangelegenheit ist, wollte er auf das Zugpferd Messi natürlich nicht verzichten und hat daher quasi per Dekret festgelegt, dass nicht der nordamerikanische Meister, sondern das im Besitz von David Beckham und ein paar anderen befindliche Franchise-Unternehmen am Turnier teilnehmen wird. Eine Wild Card also, mit der abenteuerlichen Begründung, Miami sei als punktbeste Mannschaft des Grunddurchgangs Träger des „Supporters’ Shield“ und daher könne das frühe Ausscheiden in den Play-offs elegantestens vernachlässigt werden.

Lionel Messis Klub bekam ein Ticket.
Lionel Messis Klub bekam ein Ticket.(Bild: AP/Rebecca Blackwell)

Auch andere sind not amused, etwa der Club Léon aus dem mexikanischen Bundesstaat Guanajuato. Dieser gehört nämlich einem Herrn José de Jesus Martinez Patino, der blödsinnigerweise auch den ebenfalls teilnehmenden CF Pachuca im Portfolio hat. Und weil das gegen die Bestimmungen der FIFA verstößt, hat der Weltverband Léon von der Teilnahme kurzerhand ausgeschlossen. Da kann man bei einem großen Dosenvertreiber in Fuschl am See froh sein, dass sich die New York Red Bulls nicht qualifiziert haben, sonst hätte sich das Team von RB Salzburg die attraktive Reise an die US-Ostküste vermutlich in die wohlgestylten Haare schmieren können.

Cristiano Ronaldo verzichtete auf die Klub-WM. 
Cristiano Ronaldo verzichtete auf die Klub-WM. (Bild: AFP/TOBIAS SCHWARZ)

Fast hätte, um Giannis Glück vollkommen zu machen, mit Cristiano Ronaldo auch noch ein zweites Infantino-Zugpferd das Turnier bestritten. Denn weil der Madeirer mit seinem saudischen Team al-Nassr FC nicht qualifiziert war, hatte die nie um eine Mauschelei verlegene FIFA vorgesorgt und am 2. Juni ein zusätzliches Transferfenster geöffnet, innerhalb dessen CR7 für ca. vier Wochen, mithin für die Dauer des Turniers, zu einem qualifizierten Club hätte wechseln können, beispielsweise zu al-Hilal, ebenfalls vom saudischen Staatsfonds kontrolliert wie sein Heimatverein. Dass Ronaldo sich am Ende dann aber doch entschieden hat, auf die Club-WM zu verzichten, mag überraschen, ist letztlich aber auch schnurzegal. Denn auch ohne seine Teilnahme dürfen wir uns, um mit Gianni Infantino zu sprechen, noch vier Wochen lang an der großartigsten Klub-WM aller Zeiten erfreuen.

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