Nach der Amoklaufdrohung Mitte Mai gegen eine Innsbrucker Mittelschule konnte die Polizei nun einen 13-jährigen Tatverdächtigen entlarven. Der Bub habe sich geständig gezeigt. Auf ihn bzw. seine Eltern wartet jetzt jede Menge Ärger. Alleine der Polizeieinsatz hatte 11.000 Euro gekostet!
Dass es sich bei Amoklauf- bzw. Bombendrohungen gegen Schulen – wie es zuletzt zuhauf in ganz Österreich vorgekommen ist – um alles andere als harmlose Lausbubenstreiche handelt, bekommt nun ein 13-jähriger Bursche aus Innsbruck zu spüren.
Drohanruf von Telefonzelle aus
Nach der Drohung gegen die Neue Mittelschule Reichenau Mitte Mai konnte nun ein Tatverdächtiger ausgeforscht werden. „Der strafunmündige Jugendliche zeigte sich zur Tat geständig“, heißt es vonseiten der Kripo.
Konkret habe der mutmaßliche Täter damals von einer Telefonzelle aus mit einem Amoklauf an der Schule gedroht, wie Chefermittler Christoph Kirchmair gegenüber der „Krone“ konkretisiert. Zum Motiv habe der 13-Jährige keine konkreten Angaben gemacht. Er habe sich sein Verhalten selbst nicht mehr wirklich erklären können, heißt es.
Diese Kosten werden nun, unabhängig von einer strafrechtlichen Verantwortlichkeit, von der Landespolizeidirektion Tirol eingefordert.
Die Ermittler
Horrende Kosten für Einsatz
Im Zuge umfangreicher Ermittlungen sei man schließlich auf die Spur des 13-Jährigen gekommen. Durch den damaligen Polizeieinsatz seien Kosten in der Höhe von über 11.000 Euro entstanden. „Diese Kosten werden nun, unabhängig von einer strafrechtlichen Verantwortlichkeit, von der Landespolizeidirektion Tirol eingefordert“, betonen die Ermittler. Damit sollen auch mögliche Nachahmer abgeschreckt werden.
Anonyme Drohung via Notruf
Am Abend des 14. Mai war über Notruf bei der Leitzentrale der Landespolizeidirektion Tirol die anonyme Drohung gegen die Neue Mittelschule Reichenau in Innsbruck eingegangen. „Nach einer Bewertung der Drohung durch die Polizei wurden die Räumlichkeiten der Schule durchsucht und eine entsprechende polizeiliche Überwachung eingeleitet“, hieß es damals vonseiten der Exekutive. Der Unterricht fand tags darauf wie geplant statt. Auch der Kindergarten und Kinderhort waren in Betrieb.
Mehrere Fälle in jüngster Vergangenheit
In jüngerer Vergangenheit kam es immer wieder zu Amok- bzw. Bombendrohungen gegen Schulen in ganz Österreich – auch in Tirol, zuletzt in der Nacht auf Montag. In Tirol waren zumindest gegen sieben Einrichtungen Drohungen eingelangt. Ähnliche Fälle waren auch in anderen Bundesländern zu verzeichnen, teils gab es Evakuierungen.
Staatsschutz hat internationale Tätergruppe im Visier
Die Ermittlungen zu den Bombendrohungen vom Montag hat die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienste (DSN) übernommen. Sie laufen auf Hochtouren und in alle Richtungen, wie es aus dem Innenministerium am Dienstag hieß. Aus gut informierten Kreisen war unterdessen zu erfahren, es gebe Hinweise auf eine internationale Tätergruppe, die dafür verantwortlich ist.
Ein möglicher Hintergrund könnte das sogenannte „Swatting“ sein – dabei werden mit falschen Angaben absichtlich Großeinsätze der Polizei ausgelöst. Der Ausdruck kommt von SWAT, der Abkürzung für „special weapons and tactics“, der taktische Spezialeinheiten der Polizei in den USA bezeichnet.
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