Die Planungen laufen

Kommt „Gesundheitsklinik“ Gmünd auf den Müll?

Niederösterreich
26.05.2025 18:30

Eine Frage beschäftigt mittlerweile nicht nur die Bewohner von Gmünd im Waldviertel, sondern auch die Grünen im NÖ-Landtag: „Wird das neue Fachärztezentrum auf einer ehemaligen Mülldeponie gebaut?“ Denn die „Gesundheitsklinik“ um 120 Millionen Euro soll von Investor Hermann Hofmeister neben dem Health Across Gesundheitszentrum an der tschechischen Grenze geplant und errichtet werden.

Der Neubau des Gesundheitsprojekts macht weitere Bodenuntersuchungen für die ehemalige „Scherbengrube“ in Gmünd nötig. Unklar ist die genaue Funktion der geplanten Klinik, kritisieren Bürger. Die Gesundheitsagentur des Landes gibt einen Überblick, mietet sich aber selbst nur mit notärztlicher Versorgung ein.

„Scherbengrube“ für Firmen und Privathaushalte
Die Grünen fragten bei Umweltlandesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) an, ob bekannt sei, dass das dortige Bleyleben-Areal jahrzehntelang als Mülldeponie für privaten und gewerblichen Abfall aller Art – von Kühlschränken über Elektrogeräte, Batterien und Altöle bis zu weiteren Problemstoffen – verwendet worden sei. In der Region heißt es, dass einst Fliegerbomben einen riesigen Krater gesprengt hätten, der dann als „Scherbengrube“ benutzt worden war.

Das Landesamt betont, dass 2018 bereits eine Untersuchung inklusive Probeschürfungen durchgeführt worden sei und dass von den Ablagerungen keine Gefährdung ausgehe. Für Neubauten müsse man aber neuerlich prüfen.

Ehemaliger leitender Mediziner fordert Definition
Hans-Martin Vischer, ehemaliger Primarius des Gmünder Spitals, kämpft wie viele in der Region für den Erhalt der Klinik und befürchtet, mit dem Schlagwort „Gesundheitsklinik“ nur abgespeist zu werden. „Es gibt von der Landesgesundheitsagentur (LGA) keinerlei Aussagen dazu, was diese Klinik genau sein soll und was diese vom Health Across oder einem Fachärztezentrum unterscheidet.“

LGA: „Mieten uns mit notärztlicher Versorgung ein“
Die LGA betont, dass die Planungen von Investor Hofmeister auf einem guten Weg seien. Änderungen würden erst dann erfolgen, wenn neue Strukturen geschaffen worden seien. „Die Klinik soll interdisziplinär sein und neue Maßstäbe setzen. Mit Kassenmedizin, 24-Stunden-Notarztversorgung und Fachärzten in den Bereichen Orthopädie, Innere Medizin oder in der tageschirurgischen operativen Versorgung.“ Die LGA plane, sich mit einer notärztlichen Versorgung einzumieten, und sei weder Bauherr noch Betreiber. Konkrete Aussagen wären erst nach Planungsabschluss möglich.

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