Messe im Stephansdom

Trauergottesdienst für die Opfer des Amokläufers

Österreich
01.10.2013 21:55
Nach dem Amoklauf von Annaberg, bei dem der Wilderer Alois Huber aus dem Hinterhalt einen Sanitäter und drei Polizisten eiskalt erschossen hat, haben am Dienstagabend unter großer Anteilnahme bei einem Trauergottesdienst im Wiener Stephansdom die Menschen den Opfern gedacht. Neben Angehörigen war die Kirche durch Mitarbeiter der Polizei und des Roten Kreuzes sowie Mitglieder der Regierung bis auf den letzen Platz besetzt. "Möge es uns gelingen, ohne Hass zu trauern", sagte Kardinal Christoph Schönborn, der die Messe zelebrierte.

Neben Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, die neben den Angehörigen Platz nahm, waren Bundespräsident Heinz Fischer, seine Frau Margit und Regierungsmitglieder, unter anderem Bundeskanzler Werner Faymann, Vizekanzler Michael Spindelegger und Justizministerin Beatrix Karl, sowie Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll in den Stephansdom gekommen. Den Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen haben auch Ermittler, die im Annaberg im Einsatz waren, allen voran der niederösterreichische Landespolizeidirektor Franz Prucher.

Schönborn: "Es berührt uns alle"
"Warum gerade er?", fragte Schönborn in seiner Predigt und richtete sich mit dieser Frage zunächst an die Angehörigen der vier Erschossenen, die sich das sicher gefragt hätten. "Warum hat er sich an diesem Tag nicht freigenommen, dann wäre er noch bei uns." Der Kardinal zitierte die Aussage der Witwe eines Feuerwehrmannes, der am 11. September bei den Anschlägen auf das World Trade Center in New York ums Leben kam - er hatte sich trotz Gefahr von der Familie verabschiedet und war zum Einsatz gegangen - "Genau dafür hab ich ihn geliebt. Wie kann ich es ihm dann übel nehmen". "Es berührt uns alle, wenn einer sein Leben in so einem Einsatz verliert", so der Kardinal.

Mikl-Leitner: "Einer der dunkelsten Tage"
"Der 17. September 2013 wird als einer der dunkelsten Tage in die Geschichte der österreichischen Blaulichtorganisationen eingehen. Für viele Menschen hat sich an diesem Tag die Welt mit einem Schlag verändert. Plötzlich ist nichts mehr so, wie es einmal war", sagte Mikl-Leitner in ihrer Rede am Ende der Messe. "Österreich hat vier Menschen verloren, die sich jahrzehntelang für den Schutz und die Sicherheit ihrer Mitmenschen eingesetzt haben, die für unsere Sicherheit gesorgt haben. Und dafür gebührt ihnen ein besonderer Platz in unseren Herzen."

Fischer: "Ganz Österreich war tief geschockt"
"Für alle vier war der 17. September 2013 ein ganz gewöhnlicher Tag, mit der festen Absicht nach Dienstende wieder nach Hause zu kommen", so Bundespräsident Fischer. "Wen wundert es, wenn wir alle, ganz Österreich, tief geschockt waren." Die bei dem Einsatz erschossenen Männer hätten nichts Anderes wollen, als zu helfen und ihre Pflicht zu erfüllen, so Fischer.

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