Landestheater Linz

Bruckner Orchester: Auf der Suche nach zwei Chefs

Oberösterreich
06.05.2025 14:00

Mit dem Wechsel von Norbert Trawöger an die Spitze der LIVA (Linzer Veranstaltungsgesellschaft) verliert das Bruckner Orchesters Linz (BOL) nun auch seinen „zweiten Chef“. Thomas Königstorfer, Direktor der Theater und Orchester GmbH, schildert der „Krone“ die Lage – und wie es nun weitergeht.

Bereits am 17. August wird Norbert Trawögers Engagement als künstlerischer Direktor des Bruckner Orchesters Linz (BOL) enden. Und wie bereits berichtet, sucht das Orchester derzeit auch noch einen neuen Chefdirigenten/eine neue Chefdirigentin. Denn Markus Poschner ist designierter Musikdirektor des Utah Symphony Orchestra und verlässt Linz ab der Saison 2027/28.

Der Wechsel Trawögers in die LIVA überrascht Thomas Königstorfer, kaufmännischer Direktor der OÖ. Theater und Orchester GmbH, nicht völlig: „Er ist zweifelsohne fixer Bestandteil des BOL geworden, aber schon im Brucknerjahr 2024 war eine Energie an ihm erkennbar, dass er etwas leitend gestalten will.“

Zwei Optionen für Nachbesetzung
Dass Trawögers Stelle nachbesetzt wird, steht für Königstorfer außer Frage, aber es gebe zwei Optionen: Einerseits Aktivsuche und Ausschreibung für eine langfristige Lösung, ohne noch zu wissen, wer auf Poschner folgt. Andererseits: „Wir machen jetzt eine interimistische Lösung und versuchen dann, zwischen Poschner und seinem Nachfolger einen Konsens zu finden, wer die Stelle des Direktors langfristig innehat.“ Denn immerhin sei der künstlerische Direktor immer auch „eine Vertrauensperson“ für den Chef/die Chefin am Dirigentenpult. Welche Option man wählt, sei noch nicht ganz entschieden.

Thomas Königstorfer, Geschäftsführer bei OÖ. Theater und Orchester GmbH (Bild: Horst Einöder/Flashpictures)
Thomas Königstorfer, Geschäftsführer bei OÖ. Theater und Orchester GmbH

Salzklang als „Modell“
Von Trawöger als LIVA-Chef erwartet sich Königstorfer, dass er „das BOL und oberösterreichische Künstlerinnen und Künstler zu schönen Dingen zusammenführt.“ Als ein Beispiel nennt er das Salzklang-Konzert in Ebensee im Vorjahr, bei dem 500 Chorsänger und das BOL zusammenwirkten. Und: Vielleicht findet man bei Auswahl der (Gast-)Dirigenten für Konzerte des BOL im Brucknerhaus „tieferes Verständnis“.

Nun sieben in engerer Auswahl für Poschner-Nachfolge
Bei der Suche nach einem neuen Chefdirigenten/einer neuen Chefdirigentin ist die erste Phase abgeschlossen. Nach Bewerbungsschluss Ende des Vorjahres „hat sich der Kreis auf sieben Personen verdichtet. Diese haben die Möglichkeit, mit dem Orchester einmal bei einem sinfonischen Werk zu arbeiten und einmal eine Opernvorstellung zu dirigieren. Das geht bis Juni hinein.“ Dann würde man „zwei, drei Namen haben und anschließend folgen Hearings“, gibt Königstorfer Einblick in die aktuelle Lage.

Am Schluss ist die Findungskommission, der u.a. Clemens Hellsberg (Wiener Philharmoniker) und Frauke Roth (Intendantin der Dresdener Philharmonie) angehören, am Zug, wir haben darüber berichtet. Aber es könnte bis September dauern, bis die Entscheidung nach außen getragen wird.

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