Wie bei Zigaretten

Kampagne für Verbot von Werbung für Nikotinbeutel

Oberösterreich
15.04.2025 13:00

Snus, Vape und Co.: Nikotinhaltige Ersatzprodukte sind vor allem bei jungen Menschen beliebt – ein gefährlicher Trend, denn sie enthalten oft mehr von dem Nervengift als Zigaretten. Die Grünen fordern deswegen nun eine Verschärfung und Ausweitung des Werbeverbots für E-Zigaretten und Nikotinbeutel. 

Ein Werbeplakat für Nikotinbeutel an einer Schulbushaltestelle sorgte kürzlich in Steyr für Aufregung. Nach Kritik in sozialen Medien ließen die Stadtbetriebe das Sujet, wie berichtet, entfernen – aus Kulanz, denn verboten ist derartige Reklame nicht. Zwar sind laut österreichischem Tabakgesetz „Werbung und Sponsoring für Tabakerzeugnisse und verwandte Erzeugnisse“ grundsätzlich untersagt, doch es gibt Schlupflöcher: Anders als Zigaretten unterliegen Snus, Vape und Co. nicht dem Tabakmonopolgesetz.

Drei von zehn Jugendlichen „vapen“
Das hat Auswirkungen auf Vertrieb, Kontrolle und Marktaufsicht. Die Verpackung darf auffällig und bunt gestaltet werden. Dementsprechend gelten sie vor allem bei Jugendlichen als hip: Laut einer aktuellen Jugendstudie hat im vergangenen März in Oberösterreich fast jeder dritte 14- bis 16-Jährige zur E-Zigarette gegriffen.

Mit Zigaretten gleichstellen
Den Grünen ist das ein Dorn im Auge, denn solche „verwandten Erzeugnisse“ enthalten bisweilen mehr Nikotin als Zigaretten. Im Landtag fordern sie daher die Landesregierung auf, sich im Bund dafür einzusetzen, „dass E-Zigaretten, Nikotinbeutel und verwandte nikotinhaltige Produkte gesetzlich in sämtlichen relevanten Bereichen mit herkömmlichen Tabakerzeugnissen gleichgestellt werden“.

„Nikotin bleibt Nikotin, Sucht bleibt Sucht, und beides ist gesundheitsschädlich. Daher ist das Gesetz diesen Entwicklungen anzupassen“, meint die grüne Jugendsprecherin Anne-Sophie Bauer.

Kommentar
Bunt, knallig und ungesund

Die Grünen, die gemeinhin der Legalisierung von Cannabis offen gegenüberstehen, wollen also gesetzliche Verschärfungen für E-Zigaretten. Was für politische Gegner ein gefundenes Fressen zu sein scheint, ist aber nur auf den ersten Blick widersprüchlich.

(Bild: Krone KREATIV, Alexander Schwarzl, Markus Wenzel)

Denn es geht ja nicht um das Verbot von Snus oder Vape, sondern darum, wie diese den Jugendlichen – vor allem in sozialen Medien – angepriesen werden. Wenn diese Zielgruppe potenziell gesundheitsschädliche Produkte als cool empfindet, wird sie zugreifen – egal ob es sich um (E-)Tschick, Alkohol oder Cannabis handelt.

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