Keine große Feier

Fidel Castro zum 87er als “Don Quijote” gewürdigt

Ausland
13.08.2013 19:05
Kubas Revolutionsführer und Ex-Präsident Fidel Castro hat am Dienstag seinen 87. Geburtstag gefeiert. Die Zeitung "Juventud Rebelde" ließ Castro die Würdigung eines "historischen Don Quijote" zuteilwerden - in Anlehnung an Miguel de Cervantes' Romanfigur, die gegen Windmühlen kämpfte. Castro, der fast ein halbes Jahrhundert an der Spitze des karibischen Inselstaats stand, hatte die Macht 2006 aus gesundheitlichen Gründen an seinen jüngeren Bruder Raul abgegeben. Seither zeigt sich der "Maximo Lider" nur noch selten in der Öffentlichkeit.

Das Sprichwort "Totgesagte leben länger" füllt kaum einer so plastisch mit Inhalt wie Kubas "ewiger Revolutionsführer" Fidel Castro. Er überlebte zahllose Anschläge, immer wieder wird im Internet über seinen Tod spekuliert. Doch Castro ist munter - und hat mittlerweile ein stolzes Alter erreicht. Mit insgesamt 47 Jahren an der Macht gilt er zudem als der am längsten regierende Herrscher des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts.

Nicht nur Kubas staatliche Medien gratulierten am Dienstag zum 87. Geburtstag. Auch Nicaraguas Präsident Daniel Ortega und die kolumbianischen FARC-Rebellen schickten Glückwünsche. Die Rebellen, die seit November in Havanna mit Vertretern der kolumbianischen Regierung über ein Friedensabkommen verhandeln, bezeichneten Castro als "Inspiration im Kampf der Ideen für eine echte Demokratie".

Biografin: "Fidel hat Ideen gesät"
"Fidel hat Ideen gesät, die auf dem ganzen Kontinent und darüber hinaus gesprossen sind, überall, wo die Menschen kämpfen", hieß es in einer Hommage von Castros Biografin Katiuska Blanco. Staatliche Feierlichkeiten waren für den Geburtstag nicht geplant, abgesehen von einem öffentlichen Konzert und der Präsentation zweier Castro gewidmeter Bücher.

Fidel Alejandro Castro Ruz wurde am 13. August 1926 im ostkubanischen Biran als Sohn eines Zuckerplantagen-Besitzers geboren. 1953 scheiterte sein erster Versuch eines Volksaufstandes gegen den Diktator Fulgencio Batista. Castro kam kurz in Haft, wurde aber amnestiert und ging nach Mexiko ins Exil. Ende 1956 kehrte er mit 81 Mitkämpfern nach Kuba zurück und stürzte Batista nach gut zweijährigem Guerillakrieg.

Leben geprägt von Kampf gegen USA
Geprägt ist das Leben Castros vom Kampf gegen die Großmacht USA. Jung und impulsiv - und vom Erfolg gegen die Amerikaner ein Jahr vorher in der Schweinebucht beflügelt - fühlte er sich stark, als die Kubakrise ausbrach: "Sie können sicher sein, dass wir uns mit aller Kraft und Entschlossenheit gegen jeden Angriff wehren werden", sagte Castro in den kritischsten Tagen der Krise zu Kreml-Chef Nikita Chruschtschow. Castro soll im Falle eines erneuten Invasionsversuchs einen atomaren Erstschlag gegen die USA befürwortet haben.

Ämter 2006 an Bruder Raul übergeben
Demokratischen Wahlen hat sich der heute 87-Jährige nie gestellt. Wegen einer schweren Krankheit gab er seine Ämter 2006 an seinen Bruder Raul ab. Fidel Castro hat mindestens sieben Kinder von mehreren Frauen, die genauen Angaben schwanken. Sein bekanntester Schlachtruf lautet: "Socialismo o muertre" (Sozialismus oder Tod). Sein langer Bart und eine grüne Uniform waren lange seine Markenzeichen.

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