Der sammelwütige 47-Jährige hatte am 7. Juli drei Schädel sowie zwei Oberschenkelknochen bei seinem Stand am Trödelmarkt angeboten und so das Interesse der Polizei geweckt.
Man habe weitere Ermittlungen angestellt, berichtete Polizeisprecher Wolfgang Bachkönig. Bei einer Nachschau im Haus des Südburgenländers staunten die Beamten nicht schlecht, als sie dort auf die Vielzahl an Knochen und Totenköpfen stießen. Die Gebeine wurden sichergestellt.
Mesner mit Lüge hinters Licht geführt
Wie groß die Schwäche des Beschuldigten für menschliche Knochen sein dürfte, zeigen die Ermittlungsergebnisse der Polizei. So gehen die Beamten davon aus, dass der 47-Jährige vermutlich durch Gespräche mit Gemeindebürgern bzw. bei einer Kirchenbesichtigung darüber informiert wurde, dass sich in einer Kapelle neben der Kirche ein unterirdischer Karner (ein Gebeinhaus) befinde. Vor etwa vier Wochen soll der Mann dann den Mesner kontaktiert und getäuscht haben: So hatte der 47-Jährige erzählt, dass er in offizieller Mission unterwegs sei und Gebeine für ein Museum in Oberwart benötige - laut Polizei eine Lüge.
In gutem Glauben habe der Mesner daraufhin die Räumung des Karners bzw. den Abtransport der Totenköpfe und Oberschenkelknochen genehmigt. Der Südburgenländer stieg durch ein Loch in die Grabstätte, räumte den seit dem 17. Jahrhundert bestehenden Karner bis auf wenige bereits beschädigte Stücke aus und brachte die Relikte in seine Wohnung.
Die gefunden Gebeine und Schädel sollen nun in die Grabstätte zurückgebracht werden.
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