Die Glaziologin und ihr Team haben das imposante Naturschauspiel mithilfe von Radaraufnahmen des Erdbeobachtungssatelliten TerraSAR-X (rechts) vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) verfolgt. Die damit erhobenen Daten sollen helfen, die physikalischen Rätsel eines solchen Kalbens zu lösen.
Die Wissenschaftler vermaßen unter anderem die Spaltbreiten und berechneten die Fließgeschwindigkeit des Eises. "Oberhalb des großen Risses ist der Gletscher zuletzt mit einem Tempo von zwölf Metern pro Tag geflossen", berichtete Humberts Kollegin Dana Floricioiu. "Anhand der Aufnahmen konnten wir verfolgen, wie sich der größere Riss am Pine-Island-Gletscher zunächst auf eine Strecke von 28 Kilometern verlängerte. Kurz vor der 'Geburt' des Eisberges (hellblau eingefärbt, Anm.) öffnete sich der Spalt dann Stück für Stück, sodass er an seiner breitesten Stelle etwa 540 Meter maß", ergänzte DLR-Forscherin Nina Wilkens.
Auch zweiter, kleinerer Eisberg entstanden
Ein zweiter Riss hat einen 30 Quadratkilometer großen Eisberg (auf dem Bild violett eingefärbt) abgespaltet, der (noch) vom gekalbten Eisberg eingeschlossen ist. Vom Pine-Island-Gletscher war zuletzt 2007 ein riesiger Eisberg abgebrochen.
Den ersten Riss in der Gletscherzunge hatten Wissenschaftler der US-Raumfahrtbehörde NASA bereits am 14. Oktober 2011 bei einem Überflug entdeckt (Bericht in der Infobox).
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