"Halb wach"

Bub (8) bei Feier in Kopf geschossen – Zustand stabil

Österreich
08.07.2013 16:43
Der Zustand jenes Achtjährigen, der am Samstagabend bei einer Feier in einem Dorf nördlich von Weiz in der Oststeiermark vom Projektil eines Gewehrs in den Kopf getroffen und lebensgefährlich verletzt worden war, ist mittlerweile stabil, erklärte am Montagnachmittag der behandelte Arzt. Als Schütze hatte sich direkt nach dem Unfall der Vater der Polizei gestellt, erst später meldete sich ein anderer Festgast und gab an, dass ihm das Unglück passiert sei.

Er sei "halb wach" und ansprechbar und habe auch schon mit seiner Familie telefoniert, erklärte Holger Till vom LKH Graz. Allerdings war sein Zustand "gestern unkritischer als heute". Es seien neurologische Komplikationen aufgetreten, weshalb man das Kind medikamentös behandelt habe und es in einem Dämmerzustand sei.

Der Bub war am Wochenende in der Kinderchirurgie des LKH Graz notoperiert worden, man habe Teile des Projektils aus der Unterhaut entfernen können, erklärte Till. Die oberhalb des linken Auges ins Gehirn eingedrungenen Geschossteile befinden sich nach wie vor im Kopf des Kindes. Man sei mit den Kollegen der Neurochirurgie in Kontakt, um über die weitere Vorgehensweise zu beratschlagen.

Projektil traf Achtjährigen in Kopf
Das Unglück geschah am Samstagabend in einer Mühle, wo der Vater des Achtjährigen Angehörige und Freunde zu einem Fest eingeladen hatte - laut Behörden waren etwa 30 Erwachsene und 20 Kinder anwesend. "Storch ausheben" lautete das Motto. Bekannte hatten dem Besitzer, der Vater geworden war, in der Nacht heimlich einen Holzstorch in die Erde gesetzt und nahmen ihn nun mit, als sie zu einer Feier eingeladen wurden - ganz nach ortsüblichem Brauch.

Die Stimmung war ausgelassen, und schließlich versammelten sich einige Gäste hinter einer Hütte (Bild) zu einem Wettschießen. Dabei feuerten sie aus sechs Metern Entfernung auf eine Scheibe. Um 19.20 Uhr geschah dann das Unglück. Beim Nachladen des Gewehres dürfte sich ein Schuss gelöst haben. Das Projektil traf den Achtjährigen in den Kopf und verletzte ihn schwer. Der Bub wurde vor Ort erstversorgt, danach ins Grazer LKH überstellt.

Partygast gab Schuss auf Kind zu
Bei der Befragung gab zunächst der Vater des Buben an, dass sich bei ihm der Schuss gelöst habe. Er hatte 0,3 Promille Alkohol im Blut. Am Sonntagabend meldete sich dann aber plötzlich ein 38-jähriger Gast bei der Polizei und sagte, ihm sei das Unglück passiert. Er war bei der Aussage laut Polizei nüchtern und beteuerte auch, zum Unfallzeitpunkt nichts getrunken zu haben.

Als Grund für die Falschaussage gab der Vater an, er habe sich in einem psychischen Ausnahmezustand befunden und deswegen die Schuld zunächst auf sich genommen. Die weiteren Erhebungen sind im Gange.

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