In Schule

Oberwart: Amok-Drohung aus „Jux und Tollerei“

Am Dienstag blieben die Türen in drei Schulen, darunter der HBLA Oberwart, geschlossen.

(Bild: Weber Franz/Franz Weber)

Zwei 15-jährige Mädchen haben auf Social Media einen Amoklauf in einer Schule in Oberwart angekündigt. Ihnen drohen eine Anklage und der Schulverweis.

Wenn die rund 1500 Schüler der HBLA, HAK und des Zweisprachigen Gymnasiums Oberwart heute ihre Schulen betreten, dann wird es nur ein Thema geben, welches den Unterricht in den letzten Tagen vor den Semesterferien beherrscht: Das Social Media Posting mit der Nachricht „Amoklauf am 5 Feb in der HBLA geplant“, welches in den vergangenen Tagen für helle Aufregung unter Schülern, Pädagogen und Eltern sorgte.

Schüler im Homeschooling
Der Schulleiter schaltete noch am Wochenende sofort nach Bekanntwerden die Polizei und die Bildungsdirektion ein. Das Landeskriminalamt Burgenland sowie das Landesamt Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE) nahmen die Ermittlungen auf, die Schüler wurde drei Tage ins Homeschooling geschickt.

Seitens der Polizei ist die Lage gebannt. Für uns beginnt jetzt die Aufarbeitung. Da hoffen wir auch auf die Unterstützung der Eltern.

Alfred Lehner, Bildungsdirektor im Burgenland

Mädchen ausgeforscht
Am späten Montagabend dann die Wende in dem Fall. Die Kriminalisten haben nach intensiven und umfangreichen Erhebungen zwei 15-jährige Mädchen aus dem Bezirk Oberwart als Verfasserinnen der Nachricht ausgeforscht. Beide zeigten sich geständig und gaben laut Aussage zu Protokoll, dass sie das Posting abgesetzt haben, ohne sich etwas dabei zu denken.

Nachdem zwei 15-jährige Schülerinnen als Absetzer des Droh-Postings ausgeforscht werden konnten, findet ab heute wieder regulärer Unterricht in den Schulen statt. Die beiden Mädchen wurden vom Unterricht suspendiert.

(Bild: stock.adobe.com/Julien Rondez - stock.adobe.com)

Anklage droht
Sie wollten diese Drohung nie wahrmachen oder irgendjemanden gefährden, spielten die Schülerinnen besagter Lehranstalt ihren unsinnigen Einfall herunter. Der hat jetzt aber ein strafrechtliches Nachspiel: Den bislang unbescholtenen Mädchen droht eine Anklage wegen gefährlicher Drohung. Konsequenzen setzte auch die Bildungsdirektion, die beide Schülerinnen mit sofortiger Wirkung vom Unterricht suspendierte.

Aktion nicht tolerierbar
Bildungsdirektor Alfred Lehner kündigte zudem an, dass die Aufarbeitung der Amok-Drohung in den nächsten Wochen einen Fokus im Unterricht einnehmen wird. „Wir haben jetzt ungewollt für einen Ernstfall geübt, der zum Glück nicht eingetreten ist. Das Geschehene kann man allerdings nicht so stehen lassen. Diese Aktion ist nicht tolerierbar und es geht jetzt darum, den Schülern genau das zu vermitteln.“