Rief "Allahu Akbar"

Wachmann an Klagemauer tötet jüdischen Besucher

Ausland
21.06.2013 08:32
An der Klagemauer in Jerusalem hat ein Sicherheitsmann am Freitag nach Angaben der Polizei versehentlich einen jüdischen Besucher erschossen. Der Israeli habe aus irgendeinem Grund "Allahu Akbar" (Gott ist groß) gerufen, sagte ein Polizeisprecher. Die Wache habe ihn für einen muslimischen Extremisten gehalten und mehrere Schüsse auf ihn abgefeuert. Der 46-Jährige sei kurz danach an seinen Verletzungen gestorben.

Der Sicherheitsmann gab anschließend an, er habe gedacht, der Jude wolle eine Waffe aus seiner Kleidung ziehen und ihn damit angreifen. Bei einer Durchsuchung des Opfers wurde jedoch nichts gefunden. Der Vorfall ereignete sich um 8 Uhr, als sich an der heiligen Stätte in der Jerusalemer Altstadt zahlreiche jüdische Gläubige für das Morgengebet versammelten.

Opfer war angeblich als "merkwürdig" bekannt
"Er hat sich immer merkwürdig verhalten. Jeder kennt ihn. Er hat auch einmal behauptet, er sei nun Muslim geworden. Ich denke, der Wachmann kannte ihn nicht", zitierte die Online-Ausgabe der Zeitung "Jediot Achronot" einen Gläubigen, der regelmäßig an der Klagemauer betet.

In der Vergangenheit haben viele palästinensische Selbstmordattentäter in Israel unmittelbar vor ihren Anschlägen "Allahu Akbar" ausgerufen. Außerhalb religiöser Veranstaltungen lässt diese Formel in Israel deshalb die Alarmglocken schrillen.

Umstrittener Tempelbezirk
Die Klagemauer liegt auf der Westseite des Tempelbergs in der israelischen Hauptstadt. Sie ist die antike Umfassungsmauer des zweiten Jerusalemer Tempels, der im Jahr 70 nach Christus von den Römern zerstört wurde. Auf dem Tempelberg stehen die Al-Aksa-Moschee und der Felsendom - zwei heilige Stätten der Muslime. Die Sicherheitsvorkehrungen rund um das Areal sind äußerst scharf.

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