Wer kauft, will meist „echtes“ Eigentum: Doch Grundbesitzer vergeben oft nur auf Zeit. Skepsis ist auch beim Projekt Dossenweg in Salzburg-Gneis da, wo erst wenige Wohnungen verkauft wurden.
Die Wohnlage am Dossenweg in Salzburg-Gneis ist erstklassig: Insgesamt 258 Wohnungen entstehen, knapp die Hälfte im Eigentum. Und genau da wird es kompliziert. 69 Mal wird der Wohntraum „nur“ in Baurecht vergeben. Der Grundeigentümer entschied sich dazu, die Fläche nicht zu verkaufen, sondern nur auf Zeit zur Verfügung zu stellen.
Alternative in Städten zu Kauf und Miete
Gerade in Städten, wo sich die Immobilienpreis-Spirale immer noch weiter nach oben dreht, steigt der Anteil an Baurecht. „Häufig ist es die einzige Möglichkeit, noch an Grund zu kommen“, so Stephan Gröger, Geschäftsführer der Heimat Österreich, die am Dossenweg baut. Vor allem die Kirche und auch immer mehr Bauern trennen sich nur noch so von ihrem Grund und Boden.
Baurecht ist bei geförderten Wohnungen nicht generell ein Haken: Man braucht zu Beginn weniger Eigenmittel (1000 Euro/m2 am Dossenweg), muss aber monatlich einen Baurechtszins, also eine Art Miete für das Grundstück, zahlen. Pro Quadratmeter blättern Käufer beim Projekt am Dossenweg aber immer noch stolze 5200 Euro hin.
Was nach 99 Jahren mit der Wohnung passiert
Wer vererben will, hat es schwerer. Nach 99 Jahren fällt die Wohnung an den Grundstückseigentümer zurück. Das Recht wird dann verlängert oder eine Ablöse gezahlt. „Baurecht ist für viele etwas Exotisches. Wir haben verstärkten Aufklärungsbedarf“, so Direktor Gröger. Nach 150 Erstbewerbungen wurden bis jetzt erst 41 Dossenweg-Wohnungen (rund zwei Drittel echtes Eigentum) verkauft.
Die Stadt lockert jetzt die Richtlinien. Die Vergabe läuft nicht mehr nur per Zufallsauslosung. Der Bauträger darf direkt beraten. Die Meldedauer in der Stadt wird verkürzt. Für jene, die einmal verkaufen wollen, gilt aber weiter eine Spekulationsbremse.
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