Von Versicherung

Für 1100 Hagelschäden gibt‘s nun letztes Ultimatum

Oberösterreich
11.12.2024 14:30

Erst waren die Dachdecker ausgelastet und damit keine Handwerker aufzutreiben, nun läuft vielen Hausbesitzern aber die Zeit zum Reparieren ihrer Dächer davon. Weil 1100 Hagelschäden aus dem Juni 2021 noch immer offen sind, setzte die Oberösterreichische Versicherung den Kunden eine letzte Frist. Ende des Jahres verjährt der Schaden.

„Derzeit ist sehr viel in unserer Schadenabteilung los“, ließ Othmar Nagl, Generaldirektor der Oberösterreichischen Versicherung, am Mittwochvormittag im Rahmen einer Pressekonferenz wissen.

Gemeinsam mit Vorstandsdirektorin Kathrin Kühtreiber-Leitner legte er die Zahlen für den Versicherer mit Sitz in Linz vor, der auch in diesem Jahr wieder gut bilanziert. Mit 38,1 Millionen Euro Gewinn vor Steuern lief 2024 ähnlich gut wie das Jahr zuvor.

2024 war ein „Feuer-Jahr“
Und das, obwohl heuer ein richtiges „Feuer-Jahr“ war, wie Nagl betonte. Der Brand in einem Sägewerk sorgte für den größten Feuerschaden der Unternehmensgeschichte, dazu kamen weitere sieben Großbrände in der Landwirtschaft. „Haben wir früher von einem Großschaden um die 300.000 Euro gesprochen, so gibt es heute keinen mehr unter einer Million Euro“, sagt Nagl. Insgesamt stiegen die Schäden in der Sparte Feuer auf 42,8 Millionen Euro. Akkubrände bei Scootern schlagen da allerdings gar nicht nieder, sie seien eher ein Fall für die Haushaltsversicherung und würden auch hier nicht groß ins Gewicht fallen, heißt es.

Othmar Nagl (li.) und Kathrin Kühtreiber-Leitner.
Othmar Nagl (li.) und Kathrin Kühtreiber-Leitner.(Bild: OÖV/Richard Haidinger)

Insgesamt lag der Hagel-Schaden bei 160 Millionen Euro
Schwer im Magen liegt der Oberösterreichischen Versicherung nach wie vor die Aufarbeitung der Schäden aus dem Juni 2021. Vor dreieinhalb Jahren hatte ja das Sturmtief „Volker“ eine Spur der Verwüstung hinterlassen, allein bei den Kunden der Oberösterreichischen standen danach Hagel-Schäden von 160 Millionen Euro zu Buche.

Bis Jahresende ist Zeit, Rechnung oder Auftragsvereinbarung vorzulegen
„Es sind nach wie vor rund 1100 Schäden mit einem Betrag in Höhe von 9,4 Millionen Euro offen“, sagt Nagl. Diese durch Sachverständige festgestellte und vom Versicherer freigegebenen Ansprüche sind eigentlich bereits verjährt. Aus Kulanz wurde die Frist von drei Jahren bis Jahresende verlängert. Jetzt gibt’s aber keine Nachsicht mehr: Wer bis Jahresende nicht zumindest den fixen Auftrag oder sogar die Rechnung vorlegt, fällt um die Versicherungsleistung um.

„Manche Gründe erschließen sich uns nicht“
Warum manche den Schaden noch nicht abgeschlossen haben? „Wir nehmen an, dass manche die Gelegenheit für Umbauten nutzen wollten“, sagt Nagl, „manche Gründe erschließen sich uns aber auch nicht“.

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