Defekte Gasleitung

Dutzende Verletzte bei Explosion im Zentrum von Prag

Ausland
29.04.2013 19:06
Eine schwere Explosion hat am Montagvormittag das historische Zentrum von Prag erschüttert. Ein Gebäude in der Nähe des Nationaltheaters in der tschechischen Hauptstadt wurde völlig zerstört, mehr als 50 Menschen erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Die Bilder vom Unglückort lassen an einen Terroranschlag denken, als wahrscheinlichste Ursache gilt jedoch ein Gasleck.

Die Explosion ereignete sich in einem Bürogebäude in der Innenstadt, in dem mehrere Firmen ihren Sitz haben. Durch die Wucht der Detonation zerbarsten Fensterscheiben in benachbarten Gebäuden, darunter auch die des berühmten Café Slavia. Aus der Nachbarschaft wurden mehr als 200 Menschen in Sicherheit gebracht. Ihre Häuser sind zumindest vorübergehend unbewohnbar.

An einem Gebäude wurde die Außenwand um mehrere Zentimeter verschoben. Das Haus muss nun gegen einen drohenden Einsturz gesichert werden. Ein Baugerüst am Nationaltheater ist durch die Erschütterungen ebenfalls stark einsturzgefährdet.

Knall in mehreren Stadtteilen zu hören
Fernsehbilder zeigten Menschen, denen Blut über Gesicht und Hände floss. Im Erdgeschoß eines Bürohauses in der Theatergasse wurden die Fenster mitsamt Rahmen aus der Fassade gerissen. Mauerteile stürzten auf die Straße, Autos wurden vom Schutt begraben. Der Knall der Explosion war so laut, dass er in mehreren Stadtteilen zu hören war.

Mehr als 50 Menschen wurden durch die Explosion teils schwer verletzt. 35 Personen wurden in Krankenhäuser gebracht, die meisten von ihnen mit Schnittverletzungen durch Glassplitter. Ein Mann wurde wegen eines gebrochenen Beins behandelt.

Erste Meldungen, wonach unter den Trümmern Menschen verschüttet worden seien, wurden von der Polizei später dementiert. Dennoch wurde auch am Nachmittag noch mit Spürhunden in den Trümmern gesucht - ein gefährliches Unterfangen, sagte eine Rettungssprecherin.

Endgültige Gewissheit über mögliche Todesopfer könne es erst in den kommenden Tagen geben. Laut Informationen der tschechischen Polizei vom Montagabend gebe es allerdings keine Vermissten mehr.

Bürgermeister: "Gasexplosion, kein Terroranschlag"
Der Prager Bürgermeister Bohuslav Svoboda trat am Abend Befürchtungen, das Unglück habe einen terroristischen Hintergrund, entschieden entgegen: "Es geht um eine Gasexplosion, nicht um einen Terroranschlag." Augenzeugen berichteten von auffälligem Gasgeruch vor der Detonation. Aus Sorge vor weiteren Explosionen unterbrachen die Behörden die Gasversorgung rund um den Unfallort. In Tschechien kommt es wegen veralteter Gasleitungen immer wieder zu Unfällen.

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