Gesundes Spielen

“Tetris” hilft gegen einseitige Sehschwäche

Spiele
24.04.2013 12:28
Kanadischen Forschern könnte ein Durchbruch bei der Behandlung von einseitiger Sehschwäche, sogenannter Amblyopie, gelungen sein. Sie sind zur Erkenntnis gekommen, dass das Spielen von "Tetris" Betroffenen dabei helfen kann, die Leistung ihres schlechter entwickelten Auges zu verbessern. In einem Experiment zeigten Patienten, die zwei Wochen lang täglich eine Stunde "Tetris" gespielt hatten, deutliche Fortschritte.

Wie die britische TV-Anstalt BBC berichtet, wurde diese Art von Sehschwäche bisher dadurch behandelt, dass Kindern das gesunde Auge oft mehrere Monate lang überklebt wurde, damit das unterentwickelte zweite Auge sich in höherem Maße anstrengen muss und auf diese Weise trainiert wird. Jetzt könnte mit "Tetris" eine zweite Methode zur Behandlung des Leidens entdeckt worden sein, die für den Patienten wesentlich angenehmer als das Abkleben des Auges ausfallen würde.

"Therapie-Tetris" wird auf Videobrille gespielt
Dabei reicht es allerdings nicht, zum GameBoy zu greifen und darauf "Tetris" zu spielen. Vielmehr nutzen die Forscher Videobrillen, die für jedes Auge ein eigenes Display bereithalten, und lassen die Patienten darauf "Tetris" spielen. In einem Testlauf wurde dabei einem Teil der Patienten das Bild nur auf dem Display vor dem schwächeren Auge gezeigt, ein anderer Teil wurde mit einer Version des Spiels konfrontiert, bei der auf beiden Displays unterschiedliche Bilder angezeigt werden.

Die eine Seite stellte dabei die herunterfallenden Bausteine dar, auf dem anderen Display waren die bereits unten abgelegten Steine zu sehen. Die Betroffenen wurden täglich eine Stunde mit der Therapie behandelt. Nach zwei Wochen wurde untersucht, wie sich das Videospiel auf die Fehlsichtigkeit der Probanden ausgewirkt hat.

Deutliche Fortschritte nach zwei Wochen
Das verblüffende Ergebnis: Jene Patienten, welche die auf zwei Bildschirme aufgeteilte "Tetris"-Version gespielt hatten und dadurch nicht nur das schwächere Auge, sondern auch die Zusammenarbeit der Sehorgane trainiert hatten, machten schon nach zwei Wochen deutliche Fortschritte. Besonders bei erwachsenen Patienten, bei denen das Abkleben eines Auges üblicherweise kaum mehr Erfolge bringt, sei die "Tetris"-Methode vielversprechend, heißt es vonseiten der Forscher.

Tatsächlich sei dabei nicht das Spiel "Tetris" dafür verantwortlich, dass sich das Auge verbessert, sondern die gleichzeitige Versorgung beider Augen mit unterschiedlichen Bildern und der damit einhergehende Zwang des Nutzers, beide Augen einzusetzen, um im Spiel voranzukommen. Es sollte also grundsätzlich auch möglich sein, mit "Super Mario" oder anderen Games ähnliche Erfolge zu erzielen.

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