Bregenz vs. Lustenau

Die Wiedergeburt eines Vorarlberg-Derbys

Vorarlberg
22.10.2024 16:55

Vor 23 Jahren waren SW Bregenz und Austria Lustenau erbitterte Rivalen, als sie damals in der Bundesliga gegeneinander antraten. Nach dem Abstieg der Grün-Weißen entwickelten sich die beiden Klubs völlig unterschiedlich. Am Nationalfeiertag feiert das Derby ein Comeback.

Nach über 23 Jahren treffen SW Bregenz und Austria Lustenau am Nationalfeiertag wieder aufeinander. Es ist das erste Meisterschaftsspiel seit dem 20. April 2000, das die beiden ehemaligen Erzrivalen gegeneinander bestreiten. In der Saison 1999/2000 spielte die Austria und Bregenz in der Bundesliga. Der 2:0-Sieg der Schwarz-Weißen im letzten Derby besiegelte den Abstieg der Lustenauer.

Erik Regtop (l.) wechselte im Winter 1999 von Austria Lustenau zu SW Bregenz.
Erik Regtop (l.) wechselte im Winter 1999 von Austria Lustenau zu SW Bregenz.(Bild: Dietmar Stiplovsek)

Böses Blut gab es in der Winterpause, als Bregenz-Präsident Hans Grill Austria-Spielmacher Erik Regtop mit Stronach-(Schilling)-Millionen von Rhein an den Bodensee lotste. Austria-Präsident Hubert Nagel verzichtete auf das Stronach-Geld. Allerdings endete für SW Bregenz die Bundesliga nach sechs Saisonen mit einem Total-Crash. Dem Abstieg und der Verweigerung der Lizenz folgten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sowie der Konkurs.

Die Forderungen betrugen 5,76 Millionen Euro, das Insolvenzverfahren war erst im Jahr 2012 abgeschlossen. Erst im Jahr 2023 kehrte SW Bregenz wieder in den Profifußball zurück, nachdem man zwischenzeitlich als SC Bregenz im Unterhaus gespielt hatte.

Der Bregenzer Ex-Präsident Hans Grill (li.) mit dem damaligen Sturm Graz-Trainer Gilbert Gress.
Der Bregenzer Ex-Präsident Hans Grill (li.) mit dem damaligen Sturm Graz-Trainer Gilbert Gress.(Bild: GEPA pictures)

Solide Austria
Wesentlich solider verlief die Entwicklung bei der Austria. Nach dem Abstieg war man 22 Jahre Dauergast in Liga zwei, schaffte 2022 das Comeback in die Bundesliga. Nach zwei Saisonen war das Intermezzo jedoch wieder beendet. Größter Aufreger war die „Revolte“ gegen Langzeitpräsident Hubert Nagel im Jänner 2019, was den heute 73-Jährigen zum Rücktritt bewog.

Seitdem führt ein Fünfergremium den Verein. Wirtschaftlich konsolidierte sich die Austria, schrieb in der Vorsaison einen Gewinn von 401.000 Euro. Was beide Klubs derzeit verbindet, ist das gemeinsame Stadion. Ausgerechnet Lustenau verhalf dabei dem alten Rivalen indirekt zu einer bundesligatauglichen Spielstätte.

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