Anschlag in Hamburg

Farbbeutel auf Schweiger-Villa, Auto in Brand

Adabei
26.03.2013 10:19
War es ein gezielter Anschlag oder das Werk randalierender Chaoten? Til Schweigers Haus in Hamburg wurde am Montag mit Farbbeuteln beworfen. Außerdem wurde das Auto seiner Freundin Svenja Holtmann angezündet, wie die Polizei mittlerweile bestätigte. Deutschen Medienberichten zufolge liegt nun auch ein Bekennerschreiben der Täter vor. Das Motiv: Schweiger soll in seinem Film "Schutzengel" den Einsatz deutscher Truppen in Afghanistan verherrlicht haben.

Um 3 Uhr morgens in der Nacht auf Montag informierte ein Passant die Polizei, nachdem er das brennende Auto vor dem Grundstück bemerkt hatte. Sechs weiße Farbbeutel waren auf Schweigers Villa im Westen Hamburgs geworfen worden. Der Mini Cooper von Freundin Svenja Holtmann wurde ein Raub der Flammen.

Derzeit gehen die Ermittler von einem gezielten Anschlag aus, allerdings teilt Polizeisprecherin Sandran Levgrün mit: "Wir ermitteln in alle Richtungen." Am Montagnachmittag soll unterdessen bei der "Hamburger Morgenpost" ein Bekennerschreiben eingegangen sein, berichten deutsche Medien. Darin bekennt sich die Gruppe "die Tatortverunreiniger_innen" dazu, das Anwesen des 49-Jährigen "mit krimineller Energie heimgesucht zu haben".

Motiv: Afghanistan-Einsatz in Film verherrlicht
Als Motiv gab die Gruppe an, dass Til Schweiger in seinem Film "Schutzengel" sowie seinen öffentlichen Äußerungen dazu den Einsatz deutscher Truppen in Afghanistan verherrlichen würde. "Deutsche Kriegseinsätze mit allen ihren Folgen sollen als normal und gerecht empfunden und akzeptiert werden", heißt es in dem Bekennerbrief. Die "Opfer der deutschen Truppen", wie beispielsweise die mehr als 140 Zivilisten, die am 4. September 2009 bei einem Luftangriff nahe Kunduz ums Leben gekommen waren, fänden in den Äußerungen und Produktionen des Schauspielers keinerlei Erwähnung.

Weiters heißt es: "Krieg beginnt hier, hier wird er kulturell eingebettet und legitimiert, und hier wird er auch in Zukunft angegriffen." Die Täter drohen zudem mit weiteren Aktionen, sprechen von einem "Vorgeschmack auf den nächsten 'Tatort'" und kündigen "Feuer über Nienstedten" an. Die Polizei wollte sich unterdessen zu dem Bekennerschreiben nicht äußern, es liege der Behörde kein derartiges Schriftstück vor, hieß es. Auch Til Schweiger selbst hat bis dato kein Kommentar dazu abgegeben.

Schweiger zum Tatzeitpunkt auf Urlaub
Schweiger und Holtmann befanden sich zum Zeitpunkt des Anschlags nicht in dem Haus, da sie momentan Urlaub machen. Die "Bild" will allerdings erfahren haben, dass Schweigers Kinder Valentin (17) und Luna (16) im Haus waren. Sie sollen nach dem Vorfall von der Polizei befragt worden sein. Außer Holtmanns Wagen wurden keine Fahrzeuge beschädigt.

Zuletzt sorgte Schweiger mit seinem Debüt als "Tatort"-Kommissar für Aufsehen. Während die Kritiker gemischt auf den ersten Fall des Kinostars reagierten, schienen die Zuschauer begeistert. So schalteten 12,5 Millionen Zuschauer ein, um Schweiger als Hamburger Ermittler Nick Tschiller zu sehen.

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(Bild: kmm)



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