Bei der Studie sollten neun Schimpansen mit einem Strohhalm Saft aus einer Box trinken, die an der Wand befestigt war. In die Box führte nur ein kleines Loch. Vier Affen saugten den Saft durch den Strohhalm, die anderen fünf dippten den Strohhalm in den Saft und leckten die Spitze ab.
Solange die Affen allein waren, behielten sie ihre Methode bei. Als die Forscher die Affen mit Artgenossen zusammenbrachten, die die andere Technik benutzten, übernahmen vier der fünf Affen die Saug-Technik. Je genauer die Affen ihren Artgenossen zusahen, desto schneller übernahmen sie deren Methode. Der fünfte Affe änderte seine Technik, als er einen vertrauten Menschen beobachtete. Alle Schimpansen benutzten anschließend nur noch die Saug-Methode, mit der sie mehr Saft in kürzerer Zeit trinken konnten.
Beobachteten und eigneten sich bessere Technik an
Manche Theoretiker hätten behauptet, dass Schimpansen sehr an bereits Erlerntem festhielten, selbst wenn es offensichtlich bessere Alternativen gebe, sagte Daniel Haun vom Leipziger Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie. Die neue Studie beweist jetzt aber, dass sich Schimpansen genau wie Menschen durch soziales Lernen eine bessere Technik aneignen können. Dies geschehe durch genaue Beobachtung.
Allerdings hätten die Autoren den Affen einen Strategiewechsel auch besonders leicht gemacht: "Die neue Strategie ist sehr nah an der bereits vorhandenen Strategie, und der Zugewinn ist enorm. Die neue Strategie bringt doppelt so viel Saft in einem Zwanzigstel der Zeit."
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